Apotheker-Honorar

BMG: „Wir haben eine andere Sichtweise“

Berlin - 03.09.2015, 12:55 Uhr

Fischbach verspricht den Apothekern derzeit kein höheres Honorar. (Foto: ingrid-fischbach.de)

Fischbach verspricht den Apothekern derzeit kein höheres Honorar. (Foto: ingrid-fischbach.de)


Keine Hoffnungen auf eine Erhöhung ihres Packungshonorars will die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium Ingrid Fischbach (CDU) den Apothekern machen. Auf dem Sommerempfang des Apothekerverbands Nordrhein in Düsseldorf sagte Fischbach gestern, im Ministerium kenne man die Sichtweise der Apotheker. „Aber wir haben eine andere Sichtweise.“

Das Packungshonorar sei 2013 um 190 Millionen angehoben worden, sagte Fischbach. Das sei ein wichtiges Zeichen an die Apotheker gewesen, dass das Ministerium ihre Arbeit und Kompetenz schätze. Dazu komme die Notdienstpauschale, die klarmache, dass mit dem Nacht- und Notdienst eine wichtige Arbeit geleistet wird, die auch honoriert werden muss. Für die aktuellen Honorarforderungen der Apotheker verwies Fischbach auf den Pharma-Dialog. Sie könne den Apothekern versichern, dass in diesem Rahmen auch über ihr Honorar geredet werde. Nicht versichern könne sie dagegen, dass es auf jeden Fall eine Erhöhung gibt.

Fischbach, die eingangs die wichtige Rolle der Apotheker in der Gesundheitsversorgung betont hatte, nahm auch zum Dauer-Aufreger Nullretaxationen Stellung. Man habe das Thema aufgegriffen und gesetzlich geregelt, dass sich die Selbstverwaltung um eine Lösung bemühen muss. Das Ministerium verfolge diese Gespräche genau – und werde, wenn nötig, politisch eingreifen.

Preis: Rechenmodell dringend korrigieren!

Gastgeber Thomas Preis, der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, hatte zuvor eindringlich eine Erhöhung der apothekerlichen Vergütung gefordert: „Es muss endlich Schluss sein damit, dass unsere Honorarforderungen so dargestellt werden, als hätte unser Berufsstand eine Honoraranpassung nicht verdient oder sogar nicht nötig. Das Gegenteil ist der Fall!“

Die Erhöhung von 2013 bezeichnete Preis als „Anpassung auf Minimalstniveau“. Die damals zugrunde gelegte Rechenmethode deckele den Gewinn aus dem Apothekenbetrieb dauerhaft auf das nominale Niveau des Jahres 2004. „Das ist leistungsfeindlich!“, so Preis, „eine solche Deckelung gibt es bei keinem anderen Berufsstand.“ Das Rechenmodell müsse dringend korrigiert werden, damit die Apothekerschaft und ihre Mitarbeiter auch an der allgemeinen Entwicklung von Einkommen und Gehältern mithalten können.


Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker / Herausgeber / Geschäftsführer
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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