Griechenland

DAK rät Urlaubern zu Zusatzversicherung

Berlin - 31.07.2015, 09:55 Uhr

Die DAK rät Griechenland-Urlaubern, eine private Zusatzversicherung abzuschließen. (Foto: niyazz/Fotolia)

Die DAK rät Griechenland-Urlaubern, eine private Zusatzversicherung abzuschließen. (Foto: niyazz/Fotolia)


Die Krise in Griechenland veranlasst die gesetzliche Krankenversicherung zu ungewöhnlichen Schritten: Die DAK-Gesundheit empfiehlt bei Reisen in das Land ausdrücklich, eine private Reisekrankenversicherung abzuschließen. „Es ist derzeit nicht sichergestellt, dass die ärztlichen Leistungen über die europäische Krankenversicherungskarte abgerechnet werden können“, sagte DAK-Sprecher Rüdiger Scharf der Nachrichtenagentur dpa. Reisende müssten sich darauf einstellen, dass griechische Ärzte Behandlungen nur gegen Bargeld durchführten.

Damit bestehe die Gefahr, dass die Urlauber auf einem Großteil der Behandlungskosten sitzen bleiben, weil die gesetzlichen Krankenkassen diese nicht übernehmen dürften. „Eine private Reisekrankenversicherung bietet hier bei relativ geringen Kosten eine umfassende Absicherung“, sagte Scharf weiter. Auch der GKV-Spitzenverband empfiehlt den Krankenkassen in seinem Rundschreiben, ihre Versicherten nochmals nachdrücklich darauf hinzuweisen, eine private Reisekrankenversicherung abzuschließen.

Hintergrund ist die Befürchtung des Spitzenverbandes der Kassen, dass der nationale griechische Träger für Gesundheitsleistungen EOPYY seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Derzeit gebe es Außenstände der griechischen Seite von 80 Millionen Euro. Davon sei bei mehr als 60 Millionen Euro die Zahlungsfrist bereits abgelaufen, heißt es im Entwurf eines Rundschreibens an die Kassen, der der dpa vorliegt. Dem stünden Forderungen der griechischen Seite von 25 Millionen Euro gegenüber.

Zwischen den europäischen nationalen Krankenversicherungen gibt es Kooperationsvereinbarungen. Wenn also ein deutscher Tourist in Griechenland zum Arzt muss, legt er dort seine europäische Krankenversicherungskarte vor, die auf der Rückseite seiner Gesundheitskarte ist. Der dortige Träger geht beim Arzt quasi in Vorleistung und rechnet dies dann über eine Verbindungsstelle mit der deutschen Krankenversicherung ab. Da die griechischen Ärzte mehr und mehr befürchten, dass ihr nationaler Träger die Kosten nicht mehr übernehmen kann, verlangen sie Barzahlung des Patienten. Umgekehrt sind durch Behandlungen griechischer Staatsbürger in Deutschland eben diese 80 Millionen Euro Außenstände aufgelaufen.


dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.