Dienstleistungen

Apotheker setzen (trotzdem) auf Prävention

Berlin - 27.07.2015, 15:10 Uhr

Obwohl nicht im Präventionsgesetz berücksichtigt bieten immer mehr Apotheken Präventionsdienstleistungen an. (Foto: Schelbert)

Obwohl nicht im Präventionsgesetz berücksichtigt bieten immer mehr Apotheken Präventionsdienstleistungen an. (Foto: Schelbert)


Der Gesetzgeber lässt aus Sicht der ABDA wichtige Chancen zur Krankheitsvorsorge aus, indem er das Potenzial der Apotheken im Rahmen des verabschiedeten Präventionsgesetzes nicht nutzt. Dennoch tragen immer mehr Apotheken mit ihren Präventionsdienstleistungen aktiv zum vorbeugenden Gesundheitserhalt der Bevölkerung bei: Mit dem Apothekerverband Brandenburg ist ein weiteres Mitglied der Förderinitiative Prävention beigetreten und macht dadurch die Informationen und Materialien des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) für seine Mitglieder zugänglich.

Die Regierung verzichte mit dem Präventionsgesetz auf wichtige Chancen der Krankheitsvorsorge, weil sie die Möglichkeiten der gut 20.000 Apotheken mit ihrem niedrigschwelligen und flächendeckenden Angebot außer Acht lasse, erklärt die Verbandsvorsitzende Dr. Andrea Lorenz. „Mit der Mitgliedschaft in der Förderinitiative setzen wir uns für die Belange der Apothekerinnen und Apotheker und ihre möglichen Potenziale in der Prävention ein. Zudem möchten wir damit auch der Politik aufzeigen, welch wichtiger Beitrag in den öffentlichen Apotheken bei der Krankheitsvorsorge bereits geleistet wird und in einem gesetzlichen Rahmen geleistet werden könnte.“

Die Förderinitiative Prävention wurde im Jahr 2011 gegründet. Inzwischen sind in ihr elf Apothekerkammern, sechs Apothekerverbände, fünf Fördermitglieder und zahlreiche Einzelmitglieder vernetzt. Die Initiative sieht in der gesundheitlichen Prävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Apotheker eine wichtige Funktion mit qualifizierten Präventionsdienstleistungen übernehmen könnten und auch sollten. Allerdings sei dabei eine Honorierung unabdingbar, fordert die Initiative in einer Mitteilung. Dafür setze sie sich auch nach der Verabschiedung des Präventionsgesetzes weiter ein.

Um Prävention und Gesundheitsförderung flächendeckend auf hohem Niveau zu etablieren, unterstützt die Förderinitiative Pilotprojekte und wissenschaftliche Evaluationen. In diesem Jahr sind es die Projekte Herzgesundheit und Kindergesundheit, wie die Vorsitzende der Förderinitiative, Jutta Rewitzer, berichtet. Bei der Kindergesundheit sei vor allem die Impfaufklärung wichtig. Masernausbrüche etwa könnten durch Information und Aufklärung verhindert werden. Und in den Apotheken gebe es ideale Möglichkeiten, die Durchimpfungsraten durch Aufklärung zu verbessern, so Rewitzer. „Die Apotheke vor Ort bietet somit optimale Möglichkeiten präventive Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit zu befördern und zu begleiten.“


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