ABDA-Mitgliederversammlung

Große Mehrheit für neues Apothekerhaus

Berlin - 02.07.2015, 09:55 Uhr

Hier soll spätestens 2020 das neue Apothekerhaus stehen: Die Heidestraße in Berlin. (Fotos: Sket)

Hier soll spätestens 2020 das neue Apothekerhaus stehen: Die Heidestraße in Berlin. (Fotos: Sket)


Der jetzt beschlossene Neubau des Apothekerhauses in der Nähe des Berliner Hauptbahnhofes soll bei den ABDA-Mitgliedsorganisationen nicht zu Beitragserhöhungen führen. Dies versicherte ABDA-Präsident Friedemann Schmidt gestern im Anschluss an die ABDA-Mitgliederversammlung, die zuvor mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung dem 31,5 Millionen Euro teuren Neubauprojekt wie erwartet zugestimmt hatte.

Zu den Neubaukosten kommen Kaufnebenkosten für Notar, Grunderwerbsteuer und Makler von zusammen circa vier Millionen Euro, sodass Gesamtkosten in Höhe von 35 Millionen Euro entstehen. Finanziert werden soll der Neubau über die Verwaltungsgesellschaft Deutscher Apotheker (VGDA) aus Kassen- und Anlagebeständen der wirtschaftenden ABDA-Töchter. In deren Kassen lagern circa 40 Millionen Euro. In die Finanzierung einfließen soll auch der Verkaufserlös für das derzeitige Apothekerhaus im Mendelssohn-Palais in der Berliner Jägerstraße. Allerdings sei der vorherige Verkauf des alten Hauses nicht zwingend nötig, um den Neukauf zu realisieren, so Schmidt. Überlegt wird zudem, einen Teil des Kaufpreises über derzeit zinsgünstige Kredite zu finanzieren.

Für das Geld bekommt die ABDA 350 Meter nördlich vom Berliner Hauptbahnhof in der Heidestraße etwa Zweidrittel eines noch zu errichtenden Bürokomplexes. Bauherr ist die österreichische Immobiliengesellschaft CA Immo, die das komplette Gelände vor Jahren von der Deutschen Bahn erworben hatte. Dort will die CA Immo ein fünfgeschossiges Bürogebäude bauen. Mit 6390 Quadratmetern erwirbt die ABDA den Hauptteil des Neubaus. Das ergibt einen Baupreis von knapp 5000 Euro je Quadratmeter. CA Immo wollte zunächst den ganzen Neubau vermieten.

Alle unter einem Dach - und Platz für weitere Mieter

Im Erdgeschoss wird die ABDA neben dem großzügigen Entree einen Plenarsaal für 140 Personen über zwei Etagen bauen. In der dritten bis fünften Etage entstehen Büroräume im typischen Berliner Rastermaß von circa 2,50 auf 3,50 Meter Größe für die 130 Mitarbeiter der ABDA. Die noch vorhandene Raumreserve soll vermietet werden, etwa an die Hauptstadtredaktion der Pharmazeutischen Zeitung. Fertiggestellt werden soll der Neubau 2018 bis spätestens 2020. Der notwendige Bebauungsplan liegt noch nicht vor. Es gibt bislang eine Bauvoranfrage. Auf dem Grundstück liegen zudem Wegerechte für weitere noch zu errichtende Büro- und Gewerbegebäude in unmittelbarer Umgebung. Doch Schmidt ist zuversichtlich: „Ab 2018 hat die ABDA eine neue Heimat“.

Das jetzige Apothekerhaus in der Jägerstraße soll ohne Zeitdruck verkauft werden. „Das wird eine spannende und interessante Sache“, so ABDA-Präsident Schmidt. Der Verkaufsprozess habe noch nicht begonnen, es hätten sich aber schon Interessenten gemeldet. Wegen der Besonderheit der historischen Immobilie werde sich die ABDA beim Verkauf beraten lassen.

Der Umzug aus dem Mendelssohn-Palais soll im Herbst erfolgen. Wie bereits berichtet, findet die ABDA-Geschäftsstelle Unterschlupf über dem VW-Showroom an der Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden im sogenannten Berliner Lindencorso. Über die Höhe der Mietkosten wollte ABDA-Hauptgeschäftsführer Sebastian Schmitz keine Auskunft geben. Dem Vernehmen nach soll es sich um einen Betrag von 1,5 Millionen Euro jährlich handeln.

Das Mendelssohn-Palais soll über die bereits vollzogenen Brandschutzmaßnahmen zunächst nicht weiter saniert werden. Die ABDA will erst den Verkaufsprozess und damit die spätere Nutzung  abwarten. Davon hängt der Umfang der Auflagen ab. Noch keine Neuigkeiten gibt es zum Streit über die durch Bauarbeiten in der Nachbarschaft entstandenen Risse. Dazu ist ein Rechtsstreit anhängig.      


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