LAV-Jahresbilanz 2014

Zwei von drei Retaxationen unberechtigt

13.05.2015, 16:55 Uhr

LAV BaWü: Zwei von drei geprüften Retaxationen waren 2014 unberechtigt. (Foto: Sket)

LAV BaWü: Zwei von drei geprüften Retaxationen waren 2014 unberechtigt. (Foto: Sket)


Berlin – Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) hat bei seiner gestrigen Beiratssitzung im Hinblick auf Retaxationsvorgänge im letzten Jahr erneut eine „positive“ Bilanz gezogen: Unterm Strich war von den Retaxationsbeträgen in Höhe von insgesamt 682.129 Euro, die die Krankenkassen einbehalten hatten, nur ein gutes Drittel, nämlich 265.656 Euro, berechtigt. „Der Ausblick auf das laufende Jahr 2015 zeigt mir aber jetzt schon, dass die Retaxationsflut weitergeht“, konstatiert LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth.

Im Jahr 2014 hat die Fachabteilung Taxation des LAV 9231 von den Kassen beanstandete Rezepte geprüft, im Vorjahr waren es noch 5225 gewesen. Sie wurden zu 4788 Retaxationsvorgängen zusammengefasst (Vorjahr: 2850). Der Gesamtwert der zu prüfenden Taxationen belief sich im zurückliegenden Jahr auf 682.129 Euro (Vorjahr: 542.423 Euro). Davon konnten im Einspruchsverfahren für die baden-württembergischen Apotheken 416.473 Euro zurückgeholt werden (Vorjahr: 398.668 Euro), teilt der LAV mit.

Unterm Strich war von den Retaxationsbeträgen, die die Kassen einbehalten hatten, nur ein gutes Drittel berechtigt (Vorjahr: 143.755 Euro). Das zeige, so die Botschaft der LAV-Geschäftsführerin, dass es sich immer lohne, Retaxationsvorgänge genau anzusehen und bei offenen Fragen den Sachverstand und die Fachkompetenz der Fachabteilung im Verband in Anspruch zu nehmen.

Für das laufende Jahr ahnt Hofferberth allerdings nichts Gutes: Bis Anfang Mai hat der LAV bereits über 1600 Retaxationsfälle zur Prüfung erhalten, die eine Gesamtsumme von 365.000 Euro umfassen. „Es ist höchste Zeit, dass die Politik uns bei der längst versprochenen Lösung für Retaxationen bei leichten Formfehlern hilft. Schaut man sich die Höhe der falsch retaxierten Beträge an, wird jedem schnell klar, dass die Kassen hier mehr Geld ausgeben, als sie durch das Kontrollinstrument einsparen.“ Mit Blick auf den gewünschten Bürokratieabbau könne hier schnell viel unnötige Arbeit eingespart werden.


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