Auswirkungen des OTC-Switchs

Deutlich mehr Notfallkontrazeptiva abgegeben

13.05.2015, 11:00 Uhr

Der OTC-Switch der „Pille danach“ hat zu mehr Abgaben in Apotheken geführt. (Foto: HRA)

Der OTC-Switch der „Pille danach“ hat zu mehr Abgaben in Apotheken geführt. (Foto: HRA)


Berlin – Die Entlassung von Notfallkontrazeptiva aus der Rezeptflicht hat zu deutlichen Mehrabgaben in Apotheken geführt. Laut einer Analyse von IMS Health erhöhte sich die wöchentliche Abgabemenge in den ersten Wochen nach dem OTC-Switch um rund 40 Prozent und liegt seitdem stabil zwischen 13.000 und 14.000 Packungen pro Woche. Dabei werden die wenigsten „Pille danach“-Präparate auf entsprechende Verordnung eines Arztes abgegeben.

ellaone® (Ulipristalacetat) ist seit dem 16. März, die PiDaNa® (Levonorgestrel) seit dem 15. April rezeptfrei in Apotheken zu bekommen. Anschließend wurde viel darüber diskutiert, ob der OTC-Status zu Mehrabgaben führte. Aktuelle Zahlen von IMS Health zeigen nun, dass die wöchentliche Abgabemenge in öffentlichen Apotheken zunächst tatsächlich deutlich – um 42 Prozent – anstieg: In der elften Kalenderwoche lag die Abgabemenge noch bei 9500 Packungen, eine Woche später bei 13.500 Packungen. Seither pendelt die Menge zwischen 12.300 und 13.500 Packungen pro Woche.

Die meisten Packungen werden dabei ohne Rezept abgegeben: So standen laut der Analyse in der Kalenderwoche 18 nur hinter sieben Prozent aller abgegebenen Packungen GKV-Rezepte. Doppelt so viele Verordnungen erfolgten auf PKV-Rezepten. Somit wurden rund 2800 der insgesamt 13.500 Packungen auf Rezept abgegeben. Der größte Anteil entfiel jedoch mit vier Fünftel (79 Prozent bzw. rund 10.600 Packungen) auf Selbstzahler. Seit dem OTC-Switch ist der Anteil der Abgabe mit Rezept stetig zurückgegangen. Zunächst kamen noch etwas mehr Frauen mit einem Rezept.


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