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Berlin – Retaxationen sorgen offenbar nicht nur in den Apotheken vor Ort für Ärger und Aufregung. Auch im Deutschen Apothekerverband (DAV) hängt wegen der leidigen Problematik der Haussegen schief. Eigentliche sollte eine Vereinbarung mit den Ersatzkassen für Entspannung an der Retax-Front sorgen. Doch das zuletzt vorgelegte Ergebnis der Verhandlungen stieß bei einigen Landesapothekerverbänden (LAV) auf heftigen Protest.
Eine DAV-Verhandlungsdelegation hat in mehreren Gesprächsrunden mit dem Ersatzkassenverband vdek eine Liste mit Retax-Anlässen und dazugehörigen Retaxationen zu Papier gebracht. Nach DAZ.online-Informationen sind die Retax-Gründe sehr konkret gefasst und gehen weit über andere bestehende vertragliche Regelungen zwischen Landesapothekerverbänden und Krankenkassen hinaus. Das wollen einige LAV nicht akzeptieren und protestierten beim DAV gegen den aktuellen Verhandlungsstand.
Doch nicht nur der aktuelle Stand sorgt für Bedenken. Die in den Verhandlungen mit dem vdek weit gediehene Retax-Liste könnte an einem anderen Ort noch für unangenehme Folgen sorgen: In die anstehenden Retax-Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband will der DAV ohne Vorbehalte und Vorbedingungen ziehen. „Wir beginnen jetzt wieder von vorne“, sagte DAV-Chef Fritz Becker erst kürzlich im Interview mit der Apotheker Zeitung (AZ). Noch nicht einmal an das vor zwei Jahren mit den gesetzlichen Krankenkassen ausgehandelte Retax-Paket will Becker anknüpfen.
Außerdem will der DAV rasch die Schiedsstelle anrufen, sollte sich der GKV-Spitzenverband stur stellen. Da kommt eine mit dem vdek weitgehend ausgehandelte Retax-Liste mehr als ungelegen. Die könnten die Krankenkassen nämlich als Blaupause in ein denkbares Schiedsstellenverfahren einbringen. Der DAV geriete dann in Erklärungsnot.
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