Arzneimittelhersteller

Russlandkrise zwingt Stada zu Wertberichtigungen

Berlin - 19.02.2015, 11:49 Uhr


Die Wirtschaftskrise in Russland und anderen osteuropäischen Staaten verhagelt das Geschäft des Arzneimittelherstellers Stada. Wie der Vorstand der Stada AG mitteilte, zwingen diese Entwicklungen für 2014 zu Wertberichtigungen von Geschäfts- oder Firmenwerten sowie weiteren immateriellen Vermögenswerten von rund 75 Millionen Euro. Auch für das laufende Jahr erwartet Stada einen deutlichen Gewinnrückgang.

Beim vorläufigen Ausblick für 2015 geht der Vorstand derzeit von einem Wachstum bei dem um Währungs- und Portfolioeffekte bereinigten Konzernumsatz aus. Allerdings erwartet man aus heutiger Sicht aufgrund der jüngsten Entwicklungen des russischen Rubel und gestiegener Risiken im Zusammenhang mit der Konsumentenstimmung und allgemeinen Marktlage einen rückläufigen Gewinnbeitrag aus Russland. „Unter Einbeziehung dieser Entwicklungen und auf Basis der aktuellen Währungsrelationen geht der Vorstand aus jetziger Sicht beim bereinigten EBITDA und bereinigten Konzerngewinn von einem deutlichen Rückgang aus“, heißt es in einer Presseinformation von Stada.

Nach vorläufigen Zahlen für 2014 stieg der Stada-Konzernumsatz um voraussichtlich drei Prozent auf 2,06 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA nahm um voraussichtlich vier Prozent auf 431,9 Millionen Euro zu (Vorjahr: 414,3 Millionen Euro). „Insgesamt ergaben sich einmalige Sondereffekte von voraussichtlich 128,6 Millionen Euro vor beziehungsweise 121,6 Millionen Euro nach Steuern. Diese beinhalten Wertberichtigungen von Geschäfts- oder Firmenwerten von voraussichtlich 54,0 Millionen Euro vor und nach Steuern sowie weiteren immateriellen Vermögenswerten von voraussichtlich 22,0 Millionen Euro vor und 21,7 Millionen Euro nach Steuern infolge des stark veränderten Zins- und Währungsumfelds sowie anhaltend höherer Risiken in der Marktregion CIS/Osteuropa“, so Stada. Angesichts dessen reduziere sich der ausgewiesene Konzerngewinn um voraussichtlich 47 Prozent auf 64,6 Millionen Euro nach 121,4 Millionen Euro im Vorjahr.

Trotzdem schlägt der Stada-Vorstand dem Aufsichtsrat vor, der nächsten Hauptversammlung am 3. Juni 2015 zu empfehlen, für das Geschäftsjahr 2014 eine unveränderte Dividende in Höhe von 0,66 Euro je Stammaktie auszuschütten. Die finalen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 inklusive einer definitiven Prognose für das Geschäftsjahr 2015 werde Stada am 26. März 2015 veröffentlichen.


Lothar Klein


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