GKV-Arzneiausgaben 2014

DAV: Apothekenhonorar nicht schuld am Anstieg

Berlin - 30.01.2015, 12:50 Uhr


Die KKH hat einmal mehr Alarm geschlagen, weil die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel im vergangenen Jahr erneut angestiegen sind. Nach Berechnungen des Deutschen Apothekerverbandes wurden neun Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr ausgegeben, also 31,4 Milliarden Euro. Als Hauptursache macht der DAV den gesenkten Herstellerabschlag für patentgeschützte Arzneimittel sowie den Einsatz innovativer Medikamente aus. Konstant geblieben seien hingegen die Anzahl der GKV-Rezepte sowie das Honorarvolumen der Apotheken.

Gegenüber 2013 blieb die Anzahl der auf GKV-Rezept abgegebenen Medikamente (mit Hilfsmitteln, Rezepturen und Nichtarzneimitteln) laut DAV mit 747 Millionen fast konstant (+0,1 %). Auch das Honorar für Apotheken sei „weitgehend konstant geblieben“, betont der DAV-Vorsitzende Fritz Becker – eben weil die Zahl abgegebener Packungen nicht gestiegen sei. Insgesamt machte das Honorar für die Apotheken im vergangenen Jahr 4,5 Milliarden Euro aus, also rund 16 Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben und weniger als drei Prozent der GKV-Gesamtausgaben. Allerdings habe der im August 2013 eingeführte Zuschlag für Notdienste in 2014 erstmals eine ganzjährige Wirkung entfaltet.

Der Anstieg bei den Ausgaben sei allerdings nicht überraschend, findet man beim DAV: Hätten doch GKV-Spitzenverband und Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in ihren Rahmenvorgaben für 2014 bereits einen Anstieg von 7,9 Prozent prognostiziert. Gleichzeitig seien Rekordeinsparungen durch Rabattverträge zu erwarten, die noch nicht in die Rechnung eingeflossen seien und das Jahresergebnis deutlich verbessern würden. Allein in den ersten drei Quartalen 2014 machten sie über 2,2 Milliarden Euro aus.

„Die Entscheidung des Gesetzgebers zur Absenkung des Herstellerabschlags auf patentgeschützte Arzneimittel erklärt einen Teil des Ausgabenanstiegs für Arzneimittel“, erklärt Becker. Ein weiterer Faktor seien die Kosten für innovative Medikamente, etwa für Sovaldi® (Sofosbuvir) zur Behandlung von Hepatitis C. Der Zugang zu solchen Arzneimitteln könne für Patienten lebenswichtig sein und die Versorgungsqualität insgesamt verbessern. „Die Frage nach einem angemessenen Preis für diese Präparate wird die Gesundheitspolitik aber sicher weiterhin beschäftigen. Jedes neue Medikament erfordert eine Einzelfallbetrachtung.“


Juliane Ziegler