Vertrag verlängert

Windeler bleibt IQWiG-Leiter

Berlin - 29.01.2015, 16:13 Uhr


Jürgen Windeler bleibt weitere sechs Jahre Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Wie das Institut mitteilt, haben Rat und Vorstand der gleichnamigen Stiftung den bis 2015 laufenden Vertrag vorzeitig bis 2021 verlängert. „Wir freuen uns, die konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen zu können“, betont Regina Feldmann, derzeit Sprecherin des Vorstands der Stiftung, in dem sie die Kassenärzte vertritt.

Der Leitung des Instituts wird auf Vorschlag des Stiftungsrats vom Vorstand bestellt. In beiden Organen sind die Kassen, Kliniken und niedergelassenen Ärzte vertreten, im Vorstand auch das Bundesgesundheitsministerium. Die Entscheidung für die Vertragsverlängerung fiel nach Angaben des IQWiG einstimmig. Unter der Leitung von Windeler habe das IQWiG neue Aufgaben in methodischer und organisatorischer Hinsicht „hervorragend gemeistert“, stellt Feldmann fest –insbesondere im Hinblick auf die frühe Nutzenbewertung. Das Institut genieße eine hohe fachliche Reputation und sei gut vernetzt – auch international. „Letztlich arbeitet das Institut immer im Dienste von Patienten und Versicherten.“

Windeler freut sich auf die kommenden Jahre: „Ich bin mir sicher, es wird eine spannende und ausgefüllte Zeit sein, reich an neuen Aufgaben und Erfahrungen.“ Neue Herausforderungen seien bereits im Versorgungsstärkungsgesetz klar formuliert: „Der Gesetzgeber hat – sehr vorsichtig – die Tür zu einer Nutzenbewertung von Medizinprodukten geöffnet.“ Zudem werde dem IQWiG eine Aufgabe übertragen, die zuvor beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) lag: „Wir werden HTA-Berichte erstellen, deren Themen nicht auf dem üblichen Auftragsweg zu uns kommen. Vielmehr werden wir einen Prozess organisieren, in den prinzipiell jede und jeder Vorschläge für patientenrelevante Fragestellungen einbringen kann“, so Windeler.

Als weiteren Schwerpunkt macht der alte und neue IQWiG-Leiter Kooperationen auf europäischer Ebene aus. „Diese Zusammenarbeit ist wichtig“, ist er überzeugt. Gleichzeitig warnt er vor Interessengruppen, die die bestehenden Standards des Health Technology Assessments (HTA), also der systematischen wissenschaftlichen Bewertung gesundheitsrelevanter Maßnahmen, „unter dem Vorwand einer europäischen Harmonisierung aufweichen wollen“. Hier warnt Windeler zur Vorsicht und stellt klar: „Wir werden intensiv daran arbeiten, diese Standards zu sichern.“


Juliane Ziegler