Chancen zur Optimierung

Aktionsplan für Versorgungsforschung

Berlin - 02.01.2015, 11:17 Uhr


Das Bundesforschungsministerium will die Versorgungsforschung stärken: Sie nehme den medizinischen Alltag in den Blick – und liefere damit unmittelbare Anhaltspunkte für Verbesserungen, die den Patienten zugutekommen, erklärt Forschungsministerin Johanna Wanka. „Unser Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung weiter zu verbessern, deshalb stärken wir die Versorgungsforschung durch einen Aktionsplan.“ Für ihn stellt das Ministerium rund 50 Millionen Euro zur Verfügung.

Mit der Zunahme der Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten habe die Versorgungsforschung in den vergangenen Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen, führt die Ministerin aus: Neben neuen Arzneimitteln und dem technischen Fortschritt in der Medizin steige auch die Bedeutung von Ergotherapie, Physiotherapie und Pflege – insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Entscheidend für den Behandlungserfolg sei, welche medizinische, rehabilitative oder pflegerische Leistung bei den Patienten zum Erfolg führe.

Um dies begründet beurteilen zu können, seien intensive Forschungsanstrengungen unerlässlich. Zwar habe Deutschland bereits eine sehr gute Gesundheitsversorgung, betont Wanka – die auch weiterhin gewährleistet werden solle. „Deshalb müssen wir herausfinden, welche Maßnahmen tatsächlich wirkungsvoll sind, welche nicht zum Erfolg führen und an welcher Stelle Ressourcen möglicherweise nicht zielgerichtet eingesetzt werden. Dafür brauchen wir wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse.“ Analysen zur Über-, Unter- und Fehlversorgung seien ebenso notwendig wie die Erprobung neuer Versorgungskonzepte oder gesundheitsökonomische Studien.

Weitere Informationen zum Thema Versorgungsforschung bietet das BMBF auf seiner Internetseite. Jedem Menschen eine bestmögliche und sichere Therapie zu ermöglichen, bleibe von zentraler Bedeutung für die Gesundheitsversorgung, heißt es dort. Gleichzeitig steige der Druck, auch im Gesundheitssystem Kosten zu begrenzen. „Gute Gesundheitsversorgung und wirtschaftliche Überlegungen müssen miteinander in Einklang gebracht werden.“ Daher fördere die Bundesregierung den Aufbau einer „leistungsstarken deutschen Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie und stellt dabei Patientenorientierung und Patientensicherheit in den Mittelpunkt“.


Juliane Ziegler


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