Welt-Malaria-Bericht 2014

Weniger Todesfälle durch Malaria

11.12.2014, 17:24 Uhr


Der Kampf gegen Malaria zeigt Erfolge: Die Zahl der Menschen, die weltweit an Malaria gestorben sind, ist gesunken. Mit geschätzt 584.000 Malaria-Toten in 2013 hat sich die Zahl im Vergleich zum Jahr 2000 fast halbiert (47 %). Auch die Zahl der Malaria-Infektionen sinkt. Sie lag im vergangenen Jahr weltweit bei 198 Millionen – das sind 30 Prozent weniger als im Jahr 2000. Das teilt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit Blick auf den Welt-Malaria-Bericht 2014 mit.

In Afrika – dort sind 90 Prozent der Todesfälle zu verzeichnen – ist die Zahl der Erkrankungen von 2000 bis 2013 um 34 Prozent gesunken, die Zahl der Todesfälle um 54 Prozent. Als Gründe führt die WHO an, dass der Zugang zu mit Insektiziden imprägnierten Moskitonetzen sich verbessert hat: Während im Jahr 2013 fast die Hälfte der Menschen in afrikanischen Endemiegebieten hierzu Zugang hatten, waren es im Jahr 2004 lediglich drei Prozent. Bis zum Ende dieses Jahres soll sich die Zahl der in endemische Länder Afrikas gelieferten Netze auf 214 Millionen Stück belaufen.

Daneben hat sich der Zugang zu Diagnostiktests und Arzneimittelbehandlungen weltweit verbessert, erklärt die WHO. Im Jahr 2013 wurden 319 Millionen Schnelldiagnosetests (RDTs) bereitgestellt – im Jahr 2008 waren es 46 Millionen. Zudem waren im vergangenen Jahr rund 392 Millionen Artemisinin-basierte Kombinationstherapien (ACTs) verfügbar. Zum Vergleich: Im Jahr 2005 waren es elf Millionen Einheiten. Aber obwohl sich die Verfügbarkeit von Malariatests und Behandlungseinheiten verbessert hat, fehlt weiterhin Millionen von Menschen der Zugang zu diesen Maßnahmen, mahnt die WHO. Damit die Ziele im Kampf gegen Malaria erreicht werden, brauche man mehr finanzielle Mittel: Rund 2,5 Millionen US-Dollar fehlen nach WHO-Angaben.

Sorge bereiten der WHO allerdings die Auswirkungen der Ebola-Epidemie auf die Bekämpfung von Malaria in Westafrika. Angesichts der momentanen Situation und der Zahlen aus dem vergangenen Jahr – in Guinea, Sierra Leone und Liberia erkrankten schätzungsweise 6,6 Millionen Menschen an Malaria, 20.000 starben daran – empfiehlt die WHO, während der Ebola-Epidemie Patienten mit Fieber in diesen Gebieten auch ohne vorherigen Malaria-Test mit Medikamenten (ACT) zu behandeln.


Annette Lüdecke