Perspektivpapier „Apotheke 2030“

AKWL „Keimzelle“ des Leitbildprozesses

Berlin - 10.12.2014, 16:19 Uhr


Beim Apothekertag im München wurde das Perspektivpapier „Apotheke 2030“ verabschiedet – als Ergebnis eines breit angelegten Entscheidungsprozesses. „Wir sind nicht ganz ohne Stolz, dass die Keimzelle dieses Leitbildprozesses bereits im Frühjahr 2010 im münsterischen Apothekerhaus lag“, erklärte heute die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL), Gabriele Regina Overwiening, im Rahmen der Herbstsitzung des westfälisch-lippischen Apothekerparlamentes.

Das Perspektivpapier beschreibt, wie die Rolle und die Leistungen der öffentlichen Apotheken als Säule des Gesundheitssystems weiterentwickelt werden sollen. „Im Kern geht es darum, dass die Apotheken ihr heilberufliches Profil schärfen und in einem Netzwerk zusammen mit Ärzten und anderen Akteuren eine enge Begleitung und ein systematisches Medikationsmanagement für Patienten ermöglichen“, fasste Overwiening das Papier zusammen. Die Apotheker im Kammerbezirk Westfalen-Lippe befänden sich bereits mitten in der Umsetzung.

Overwiening verweist dafür in einer Kammermitteilung auf innovative Projekte wie das Konzept Apo-AMTS oder das im Januar gegründete Service-Portal Pharmazie. „Bei uns hat „Apotheke 2030“ bereits begonnen“, so Overwiening. Sie sieht den Ausbau der pharmazeutischen Kompetenz und Dienstleistungen für den Patienten aber zugleich untrennbar mit einer Nachwuchsoffensive des Berufsstandes verknüpft: „Aktuell sind zwei Drittel unserer Apothekenleiterinnen und Apothekenleiter 50 Jahre und älter. Wir müssen es deshalb unbedingt schaffen, dass sich wieder mehr junge Pharmazeuten in die Selbstständigkeit trauen.“

Weniger Apotheken, mehr Arbeitsplätze

In Westfalen-Lippe gingen nach Angaben der Kammer in diesem Jahr gerade mal vier junge Pharmazeuten diesen Weg. 2014 wird die Gesamtzahl der westfälisch-lippischen Apotheken zum achten Mal in Folge sinken. In den Jahren 2012 und 2013 verringerte sich die Apothekenzahl um 107 auf 2.077. Aktuell sind es laut Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas Walter nur noch 2.051 – und sieben weitere Schließungen sind für den Monat Dezember noch avisiert. Dabei stehe den vier echten Neugründungen und sechs Filialeröffnungen die Zahl von 36 Schließungen gegenüber. Gleichzeitig steigt die Zahl der Arbeitsplätze in den Apotheken: Sie erhöhte sich in den vergangenen acht Jahren um fast 1.000 auf über 15.000. Walter führt dies auf den gestiegenen Beratungsbedarf und einen Trend zu mehr Teilzeitbeschäftigungen in den Apotheken zurück.


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