Noweda Generalversammlung

Trotz stürmischer Zeiten auf Kurs gehalten

Essen - 24.11.2014, 11:08 Uhr


75 Jahre Noweda – die apothekereigene Pharmagroßhandlung Noweda kann trotz stürmischer Zeiten auf ein erfolgreiches Jubiläumsjahr zurückblicken. Beim Brutto-Umsatz hat die Genossenschaft die Fünf-Milliarden-Euro-Grenze durchbrochen. Das Großhandelsunternehmen hat mittlerweile über 8700 Mitglieder, der Marktanteil liegt bei über 17 Prozent. Der Vorstandsvorsitzende Wilfried Hollmann freute sich, eine Dividendenzahlung auf dem Niveau der Vorjahre vorschlagen zu können.

Trotz schwieriger Zeiten habe sich die Noweda sehr gut behauptet, wie Dr. Klaus G. Brauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Noweda, in seiner Eröffnungsrede zur Generalversammlung am 22. November in Essen anmerkte. Die Idee der sieben Apotheker aus Essen, die vor 75 Jahren, am 30. November 1939, die Noweda ins Genossenschaftsregister haben eintragen lassen, habe nichts an Strahlkraft verloren – Geschäftszweck des Unternehmens: der gemeinsame Einkauf sowie die „Wahrung und Förderung der Berufsinteressen der Mitglieder“. „In einer Genossenschaft werden die Vorteile und Stärken von kleinen Einheiten, hier der Apotheken, mit den Vorteilen und Stärken der Größe, unserer Noweda also, kombiniert“, wie Brauer hinzufügte.

Umsatzsteigerung im Geschäftsjahr 2013/14

Die Ergebnisse des Geschäftsjahres 2013/14 erläuterte der Vorstandsvorsitzende Hollmann. Trotz eines intensiven Wettbewerbs und einem Verfall der Handelsspanne für verschreibungspflichtige Arzneimittel konnte das Unternehmen seinen Umsatz steigern. Der Brutto-Umsatz vor Abzug aller Vergütungen habe die Fünf-Milliarden-Grenze durchbrochen, konnte Hollmann verkünden, der Netto-Umsatz nach Abzug von Rabatt und Skonto sei von 4,6 auf rund 4,85 Milliarden Euro gestiegen – ein Umsatzwachstum um 5,56 Prozent. Die luxemburgische Tochter habe einen Umsatz von 127,5 Millionen Euro erreicht, der Umsatz des zur Noweda gehörenden schweizerischen Unternehmens Pharmafocus habe 51,5 Millionen Euro zum Umsatz beigesteuert.

Noch nicht zufrieden zeigte sich Hollmann mit der Eigenkapitalquote der Noweda, die bei 37 Prozent liege. Es sei zwar eine gute Basis, aber: „Wir streben eine Eigenkapitalquote von 40 Prozent an.“ Trotz Umsatzwachstum sei der Rohertrag um 6,4 Millionen Euro bzw. um 2,8 Prozent gesunken. Verantwortlich sei dafür vor allem der marktbedingte Verfall der gesetzlichen Handelsspanne für Rx-Artikel. Den Spannenverlust musste die Noweda durch Kostensenkungen ausgleichen, „was aber zunehmend schwerer wird“, räumte Hollmann ein.

Kostensenkung durch striktes Kostenmanagement

Im Vergleich der Entwicklung der Handelsspanne der Großhandelsbranche habe die Noweda trotz aller Schwierigkeiten deutlich erfolgreicher gearbeitet. Die Erträge seien um 7,3 auf 39,8 Millionen Euro gestiegen, wobei es sich hier um Erträge handelt, die nicht dem operativen Ergebnis zuzurechnen sind. Die Kostenquote habe man von 5,15 auf 4,28 Prozent senken können, was einem strikten Kostenmanagement zu verdanken sei. Auch in Zukunft sei Kostensenkung ein Thema, so Hollmann. Man komme nicht umhin, von einer Mitglieder-Apotheke einen Beitrag in Form einer Kostenbeteiligung zu fordern, wenn sie Sonderleistungen von der Noweda zum Vorteil der eigenen Apotheke in Anspruch nimmt. „Die Zeiten einer Leistungs-Flatrate neigen sich, wenn die Roherträge weiter sinken, dem Ende zu“, ergänzte Hollmann.

Mitgliederzuwachs und Dividendenkontinuität

Erfreulich sei die Mitgliederentwicklung verlaufen: 351 Apothekerinnen und Apotheker sind der Noweda als Mitglied beigetreten. Von einigen wenigen Mitgliedern musste man sich allerdings trennen, „da das Abkassieren einer Dividende bei fehlender Geschäftsbeziehung nicht im Einklang mit der Noweda-Satzung steht“, so Hollmann. Unter Gegenrechnung der Abgänge habe sich die Zahl der Mitglieder zum 30. Juni 2014 um 100 auf 8709 erhöht.

Aufgrund der vergleichsweise positiven Entwicklung verkündeten Vorstand und Aufsichtsrat Dividendenkontinuität: Wie in den Jahren zuvor wurde die Ausschüttung einer Bardividende in Höhe von 9,35 Prozent auf die Grundanteile (5000 Euro) und 11,22 Prozent auf die freiwilligen Anteile vorgeschlagen. Die Mitglieder stimmten dem Ausschüttungs-Vorschlag zu.


Peter Ditzel