Ebola-Impfstoffe

Weitere Studien in der Schweiz

Berlin - 03.11.2014, 13:28 Uhr


Die Schweizerische Arzneimittelbehörde Swissmedic hat den Antrag für eine weitere Phase I-Studie mit dem cAd3-EBO-Z-Impfstoff bewilligt. Sie wird an einem der fünf Schweizer Universitätskrankenhäuser, dem Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV) in Lausanne durchgeführt und schließt 120 primär gesunde Freiwillige ein, die als medizinisches Personal bei der Bekämpfung der Ebola-Epidemie in Westafrika zum Einsatz kommen. Mit ersten Ergebnissen wird im Dezember 2014 gerechnet.

Die Studie wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) maßgeblich unterstützt und führt die Serie der in den USA, England und Mali begonnenen klinischen Versuche weiter. Auf den Erkenntnissen aus den Studien aufbauend, werden dann die Testungen in der nächsten Phase an mehreren Tausend Probanden in Angriff genommen.

Die WHO begrüßte die Erteilung der Genehmigung. Swissmedic hatte den Antrag ebenso wie ihr britisches Pendant, die MHRA, prioritär bearbeitet.

Es ist nicht die einzige Studie mit einem Ebola-Impfstoff in der Schweiz. Eine der beiden anderen vielversprechenden Vakzine, rVSV-ZEBOV, soll laut Auskunft der WHO parallel zu der Untersuchung in Lausanne an den Universitätskliniken von Genf klinisch erprobt werden.

„Es handelt sich dabei um Dosisfindungs- und Sicherheitsstudien im Vorfeld der Phasen II und III, die derzeit für Ende 2014 bis Anfang 2015 geplant sind“, sagt Marie-Paule Kieny, Vize-Generaldirektorin für Gesundheitssysteme und Innovation bei der WHO. „Wenn die Sicherheit und Wirksamkeit nachgewiesen werden können, könnte einer von den beiden im ersten Quartal des kommenden Jahres für die Großproduktion weiterentwickelt werden. Damit hätten wir dann Millionen von Dosen für eine breite Anwendung in den Risiko-Ländern zur Verfügung.“


Dr. Helga Blasius


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