Welt-Psoriasis-Tag

Mit Schuppenflechte nicht verstecken!

Berlin - 29.10.2014, 12:59 Uhr


Heute ist Welt-Psoriasis-Tag. Hierzulande läuft der diesjährige Aktionstag unter dem Motto „Schuppenflechte? Trau Dich“. Patienten werden aufgerufen, sich mit ihrer Erkrankung nicht vor der Öffentlichkeit zu verstecken. Daneben werden auch Ärzte, weitere Akteure des Gesundheitswesens und nicht zuletzt die gesamte Bevölkerung angesprochen. Der weltweite Aktionstag wurde erstmals im Jahr 2004 von der International Federation of Psoriasis Associations ins Leben gerufen.

Weltweit leiden schätzungsweise 125 Millionen Menschen an Psoriasis, in Deutschland sind rund zwei Millionen betroffen. Der chronischen, entzündlichen Erkrankung liegt eine Fehlregulierung des Immunsystems zugrunde. Sie ruft schubweise Hautveränderungen hervor, bei der sich durch zu rasche Zellteilung Schuppen bilden, und kann auch Nägel und Gelenke betreffen. Das diesjährige Motto soll Betroffene ermutigen, aktiv zu werden, um den eigenen Hautzustand zu verbessern und selbstbewusst mit der Erkrankung umzugehen.

Die Akteure der Kampagne – der Deutsche Psoriasis Bund, der Berufsverband der Deutschen Dermatologen, das bundesweite PsoNet und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft – richten sich zudem an die Ärzte: Sie sollen Mut haben, die wissenschaftlich gesicherten Therapiestandards auch unter dem Druck der Kostendämpfung im Gesundheitswesen zu beachten. Von den Verantwortlichen bei Krankenkassen und in der Gesundheitspolitik wünschen sich die Akteure, dass sie regionalen innovativen Behandlungskonzepten mehr Raum geben. Mit Blick auf die Öffentlichkeit wird zudem deutlich gemacht, dass Schuppenflechte keine ansteckende Krankheit ist und dementsprechend keine Ansteckungsgefahr für das Umfeld der Betroffenen darstellt.

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO beschäftigt sich mit der Erkrankung. In einer im Mai 2014 verabschiedeten Resolution hat sie die Psoriasis in den Kreis der nicht-infektiösen Erkrankungen aufgenommen, bei denen aus Sicht der WHO weltweit größere Anstrengungen des öffentlichen Gesundheitswesens vonnöten sind. Bis Ende nächsten Jahres soll ein Vorschlag erarbeitet werden, wie Psoriasis-Patienten im Rahmen von Behandlungsprogrammen besser versorgt werden können.


DAZ.online