„Positiv zusammen leben“

HIV-Kampagne gegen Unsicherheit und Ausgrenzung

Berlin - 21.10.2014, 11:02 Uhr


„Würdest Du jemanden mit HIV küssen?“ Diese und weitere Fragen bilden den Auftakt für die neue HIV-Kampagne anlässlich des Welt-AIDS-Tags am 1. Dezember. Unter dem Motto „Positiv zusammen leben“ wollen BZgA, BMG, die Deutsche AIDS-Hilfe und die Deutsche AIDS-Stiftung dafür sorgen, dass unbegründete Ängste vor einer HIV-Übertragung im Alltag thematisiert und abgebaut werden, um die immer noch vorherrschende Diskriminierung von HIV-positiven Menschen zu überwinden.

„In den vergangenen 30 Jahren haben wir gemeinsam wichtige Fortschritte in der Prävention und Behandlung von HIV erzielt“, erklärte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und bekräftigt: „Diesen Weg müssen wir fortsetzen.“ Dazu gehöre auch, dass vorhandene Ängste und Unsicherheiten in der Bevölkerung ernst genommen und weiter über die Krankheit und den Umgang mit HIV informiert werden. „Dieses Wissen um den Umgang mit HIV ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, eine Ausgrenzung von Menschen mit HIV zu verhindern.“

Die meisten Menschen wissen zwar, dass sie in den meisten alltäglichen Situationen keine Infektion mit HIV fürchten müssen. Dennoch sind die Ängste mitunter groß. „Unbegründete Angst vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus in Situationen, die nicht ansteckend sind, ist oftmals Ursache für Diskriminierung“, erklärte BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott. Die Menschen werden mit der Kampagne dazu aufgefordert, sich mit ihren eigenen Unsicherheiten gegenüber HIV-positiven Menschen auseinanderzusetzen – „im Spannungsfeld des eigenen Wissens und den damit nicht immer übereinstimmenden Gefühlen“.

In Deutschland leben rund 80.000 Menschen mit HIV. Viele haben dank moderner Arzneimitteltherapien nahezu dieselbe Lebenserwartung und Lebensqualität wie gesunde Menschen. Sie können in jedem Beruf arbeiten, ihre Freizeit gestalten, wie sie mögen, Partnerschaft und Sexualität erleben und Kinder bekommen, die nicht mit HIV infiziert sind, erklären die Initiatoren der Kampagne. Kurzum: Ein erfülltes Leben mit HIV ist möglich – aber nicht, wenn Infizierte diskriminiert werden. Die Plakatmotive der neuen Kampagne sollen die Bevölkerung daher direkt ansprechen. Sie werden ergänzt von einer neuen Website und einer verstärkten Präsenz in den sozialen Medien. Bis zum Welt-Aids-Tag soll auf Facebook jede Woche ein Motiv der Kampagne aufgegriffen und beleuchtet werden. Weitere Informationen gibt es auf www.welt-aids-tag.de.


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