Verband Forschender Pharma-Unternehmen

„Reimport-Förderung gehört auf den Prüfstand“

Berlin - 10.10.2014, 08:58 Uhr


Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands Forschender Pharma-Unternehmen (vfa) sieht reimportierte Arzneimittel als „Achillesferse in der sicher geschlossenen Lieferkette“. Um hier Schwachstellen zu verhindern, müssten Reimporteure strengen Sorgfalts- und Dokumentationspflichten bezüglich des Vertriebsweges unterliegen.

Nach wie vor gelangen gestohlene Arzneimittel über verschlungene Wege zu deutschen Arzneimittelimporteuren und damit in die legale Lieferkette. Nicht zuletzt deshalb fordert die Apothekerschaft derzeit immer wieder, die geltende Importquote zu streichen. Nun macht auch der vfa darauf aufmerksam, dass eine Förderklausel für Reimporte ein Risiko in der Arzneimittelsicherheit ist.

„Arzneimittelsicherheit verlangt nach einer geschlossenen Lieferkette, in die Unbefugte nicht eindringen können“, erklärte Fischer gegenüber DAZ.online. Sie verweist darauf, dass hierauf auch securPharm, das gemeinsame Sicherheitssystem von Apothekern, Arzneimittelherstellern und Pharmagroßhändlern, fuße.

Parallel- und Reimporte, die der Hersteller für einen ausländischen Markt bestimmt und entsprechend verpackt hat, dort aber nicht zum Patienten gelangen, sondern von Importhändlern aufgekauft und in Deutschland vertrieben werden, sind für Fischer eine Schwachstelle. Sie fordert daher strenge Sorgfalts- und Dokumentationspflichten für die Importeure.

Da die Arzneimittelpreise in Deutschland gegenwärtig unter den europäischen Durchschnitt rutschten, gehöre die gesetzliche Förderklausel für Importe ohnehin auf den Prüfstand. Ihr ursprüngliches Ziel, Preisdruck zu erzeugen, habe das AMNOG längst übernommen, betont Fischer.


Kirsten Sucker-Sket


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