TK-Integrationsmodell

Rheuma früher erkennen und behandeln

Berlin - 09.10.2014, 09:17 Uhr


Im Zuge des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober macht die Techniker Krankenkasse (TK) auf ihr neues Integrationsmodell für Rheumapatienten aufmerksam. Es soll zunächst in Bayern und der Region Nordrhein für Patienten mit entzündlichem Rheuma bei ausgewählten Haus- und Fachärzten anlaufen. Ein wichtiger Aspekt des Versorgungsmodells ist die leitliniengerechte Medikamentengabe.

Das Modell soll die Kooperation zwischen Haus- und Facharzt fördern und hat zum Ziel, dass Rheuma früh erkannt, im Frühstadium ein Rheumatologe zu Rate gezogen sowie eine rechtzeitige und gezielte Pharmakotherapie eingeleitet wird. Der Hausarzt als erste Anlaufstelle sorgt bei einem Anfangsverdacht für einen kurzfristigen Termin beim Rheumatologen. Bestätigt sich der Verdacht, stimmen Hausarzt und Rheumatologe die weitere Therapie ab.

Durch die Einbindung von Kinder- und Jugendrheumatologen soll rheumakranken Kindern und Jugendlichen zudem der Übergang in die Erwachsenenmedizin erleichtert werden. Hinzu kommen weitere Angebote für Rheumapatienten, beispielsweise Patientenschulungen durch geschulte Arzthelferinnen.

Neben der engen Zusammenarbeit steht die leitliniengerechte Arzneimittelgabe im Zentrum des neuen Versorgungsmodells. „Die Arzneimitteltherapie von Rheumakranken ist hochkomplex“, betont Tim Steimle, Apotheker und Leiter des TK-Fachbereichs Arzneimittel. Die Kooperationspartner setzen neben Leitlinien auch auf entsprechende Rabattverträge, heißt es vonseiten der TK, sodass bei steigender Behandlungsqualität zugleich Kosten gespart werden. Die Apotheken sind in das Versorgungsmodell allerdings nicht mit einbezogen.

Etwa 20 Millionen Deutsche leiden nach Angaben der Deutschen Rheuma-Liga an einer rheumatischen Erkrankung. Zum Welt-Rheuma-Tag startet die Selbsthilfeorganisation eine auf vier Jahre angelegte Kampagne unter dem Titel „Rheuma: Selbstbestimmt leben – Gesellschaft verändern“. Das erste Jahr der Kampagne steht unter dem Motto „Rheuma – den Alltag bewältigen“.


DAZ.online