BAH-Gesundheitsmonitor

„Grünes Rezept“ – bekannt und genutzt

Berlin - 12.09.2014, 17:15 Uhr


Das „Grüne Rezept“ ist in Deutschland durchaus bekannt und wird auch genutzt, wie der aktuelle Gesundheitsmonitor des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) zeigt. Von den für die Erhebung Befragten gab über die Hälfte an, das Grüne Rezept zu kennen. Knapp die Hälfte hat bereits selbst eines erhalten. Neun von zehn lösten es daraufhin in einer Apotheke vor Ort ein – für die Bestellung in einer Versandapotheke entschieden sich hingegen nur sehr wenige.

Der BAH-Gesundheitsmonitor ging zunächst der Frage nach, wessen Empfehlung beim Kauf des letzten selbst zu bezahlenden Arzneimittels wie wichtig war. Die Empfehlung eines Arztes bzw. eines Apothekers wird danach am meisten geschätzt: Die ärztliche Empfehlung ist für 55 Prozent der Befragten „unbedingt notwendig“ für den Kauf, die eines Apothekers für 42 Prozent. „Nicht unbedingt notwendig, aber immer noch wichtig“, ist die Empfehlung eines Arztes für 39 Prozent, die eines Apothekers für 49 Prozent. Empfehlungen von der Familie, Freunden, aus Internet-, Zeitungs- und Fernsehbeiträgen wurden zwar ebenfalls mehrheitlich als wichtig eingestuft, deutlich seltener aber als unbedingt notwendig.

Der Stellenwert des ärztlichen Rats zeigt sich auch daran, wie die Befragten mit leichten, vorübergehenden Beschwerden oder Krankheiten umgehen: Rund ein Drittel (36%) ging damit beim letzten Mal direkt zum Arzt. 14 Prozent suchten eine Apotheke auf, um sich beraten zu lassen bzw. ein Medikament zu kaufen. Nur zwei Prozent bestellten es sich in einer Versandapotheke. Die Übrigen behalfen sich anderweitig (23%) oder unternehmen nichts Spezielles (24%).

Diejenigen, die den Arzt aufsuchten, erhielten nach eigenen Angaben größtenteils ein Rezept für ein erstattungsfähiges Rezept (74%, wobei Mehrfachnennungen möglich waren). Viele erhielten eine Empfehlung, wie sie sich die nächsten Tage verhalten sollten (52%). 36 Prozent wurden krankgeschrieben. Deutlich seltener verschrieb der Arzt ein Medikament auf einem Grünen Rezept (16%), und noch seltener empfahl der Arzt ein Medikament, ohne ein Rezept auszustellen (8%). Nur selten unternahm der Arzt gar nichts Spezielles (8%).

Beim Brennpunktthema der Befragung zeigte sich, dass die Mehrheit das „Grüne Rezept“ kennt: 13 Prozent ist es zwar bekannt, sie haben es aber noch nie erhalten. 46 Prozent kennen es und haben es auch bereits selbst erhalten. Ein Drittel findet die Dokumentation der ärztlichen Empfehlung mittels Grünem Rezept auch gut, 15 Prozent würde auch ein formloser Notizzettel reichen, 13 Prozent eine mündliche Empfehlung. Wer selbst schon ein Grünes Rezept erhalten hat, löste es überwiegend in der Apotheke ein (87%). Gerade einmal vier Prozent bestellten das Medikament bei einer Versandapotheke. Sechs Prozent schenkten dem Grünen Rezept keine Beachtung und verwarfen den Kauf des Arzneimittels.


Juliane Ziegler


Das könnte Sie auch interessieren

BAH-Gesundheitsmonitor macht deutlich: Vor-Ort-Apotheken profitieren

Das „Grüne Rezept“ ist bekannt

„Unverändert breite Nutzung“ der Arztempfehlung

Grünes (Erfolgs-)Rezept

Trendstudie: Vertrieb und Vermarktung rezeptfreier Arzneimittel in 2017

Der OTC-Markt der Zukunft

Der Wert der OTC-Beratung in der Apotheke aus Verbrauchersicht

Guter Rat ist billig?

BVDVA-Umfrage: Bevölkerung braucht Versand nicht

Zufrieden mit Apotheken