HIV/Aids

Behandlungslücken vor allem in Osteuropa

Remagen - 01.09.2014, 08:57 Uhr


Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation sieht immer noch große Defizite beim Einsatz antiretroviraler Medikamente gegen HIV/Aids – vor allem in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen im östlichen Teil der Europäischen Region der WHO, wo 76 Prozent der neuen HIV-Infektionen gemeldet werden. Verschiedene WHO-Leitlinien sollen die Ansätze voranbringen.

Insgesamt bescheinigt das Regionalbüro den Ländern der Europäischen Region in seiner kürzlich herausgegebenen Mitteilung diesbezüglich schon erhebliche Fortschritte. Unzufrieden ist sie allerdings mit dem Status quo der medikamentösen Behandlung. Im östlichen Teil der Europäischen Region wurde die antiretrovirale Therapie (ART) zwar ausgeweitet. 2012 wurden 70.000 Patienten mehr behandelt wurden als 2010. Der Versorgungsgrad mit ART erhöhte sich damit zwischen 2010 und 2012 von 23 Prozent (129.000 Patienten) auf 35 Prozent (199.000).

Die Zahlen bleiben allerdings weit hinter den Erwartungen zurück. Bis 2015 soll eine Deckung von 80 Prozent erreicht werden, so lautet die Zielvorgabe. In westeuropäischen Ländern sieht die Situation mit 560.000 Patienten unter ART im Jahr 2012 deutlich besser aus. Die meisten Länder haben die 80 Prozent Deckung bereits erreicht oder sind auf einem guten Weg dahin. Um den Nachholbedarf noch schneller auszugleichen, hat das WHO-Regionalbüro Europa an der Universität von Kopenhagen ein neues Kooperationszentrum für HIV und Hepatitis benannt, das vor allem den Ländern in Mittel-und Osteuropa sowie Zentralasien technische Unterstützung bieten soll. 


Dr. Helga Blasius


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