Apothekenmarkt Mai 2014

Trendwende: Absatz zieht wieder an

Berlin - 15.07.2014, 11:31 Uhr


Trendwende auf dem Apothekenmarkt: Im Mai hat der Absatz von Arzneimitteln nach dem Auslaufen der in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr schwachen Grippesaison wieder angezogen. Nach aktuellen Zahlen von IMS Health verbuchte der Mai wieder ein Absatzplus von drei Prozent. Der Mai beinhaltete in sieben Bundesländern allerdings einen Arbeitstag mehr als der Vorjahresvergleichsmonat.

Erneut zeichnen die Umsatzdaten wegen der Veränderungen der Herstellerzwangsabschläge ein verzerrtes Bild. Wie schon im ersten Quartal 2014 setzte sich aktuell das zweistellige Umsatzwachstum fort (+14 %). Umsatzsteigernd wirkte sich der seit Januar 2014 gesenkte Herstellerzwangsabschlag auf patentgeschützte, nicht festbetragsgeregelte Präparate aus. Im ersten Quartal betrug dieser sechs Prozent, seit April liegt der Abschlag bei sieben Prozent. Im Vorjahr mussten pharmazeutische Hersteller noch 16 Prozent Nachlass gewähren.

Wie im Gesamtmarkt wuchs im Mai auch das Rx-Segment der Menge nach um drei Prozent auf 60 Millionen Packungen. Laut IMS Health waren Mengensteigerungen vor allem bei Produktgruppen zu verzeichnen, die der Therapie chronischer Erkrankungen dienen. Unter den führenden Gruppen legten etwa Thyroidpräparate (+8 %), Ulkustherapeutika (+5 %), Lipidregulatoren (+5 %), Angiotensin-II-Antagonisten (+6 %) und Antiepileptika (+6 %) zu.

Der Markt der rezeptfreien Arzneimittel verbuchte im Mai 2014 erstmals in diesem Jahr einen Umsatz- und Absatzzuwachs (+6 %/+2 %). Der Umsatz belief sich auf 352 Millionen Euro, der Absatz betrug 62 Millionen Packungen. In diesem Monat wurden innerhalb der führenden 15 Arzneimittelgruppen folgende Kategorien vom Verbraucher stärker nachgefragt: Topische Antirheumatika/Analgetika (+8 %), Thrombozytenaggregationshemmer (+5 %), Wundheilmittel (+10 %) und Schlaf-bzw. Beruhigungsmittel (+11 %). Rückläufig entwickelten sich immer noch Präparate zur Linderung von Erkältungssymptomen. Trotzdem ließ im Mai der Einfluss der überaus starken Erkältungssaison Anfang 2013 etwas nach, sodass der Markt insgesamt wieder Aufwind erfuhr.

Insgesamt stagnierte in den ersten fünf Monaten 2014 der Absatz rezeptpflichtiger Präparate (-0,3 %). Gleichzeitig wurden laut IMS Health mehr große Packungen (N3) an die Patienten abgegeben (+4 %). Unter den absatzstärksten 20 Arzneigruppen erhielten Patienten häufiger große Packungen (N3), vor allem bei Therapien gegen chronische und/oder weit verbreitete Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Schilddrüsen-erkrankungen oder Epilepsie.

Der Mengenrückgang von drei Prozent im Gesamtmarkt der ersten fünf Monate 2014 erklärt sich wesentlich aus der rückläufigen Entwicklung bei Schmerzmitteln (-6 %), topischen Schnupfenmitteln (-5 %) und Auswurfmitteln ohne antiinfektive Komponente (-27 %). Der Marktanteil dieser drei Kategorien liegt bei 19 Prozent. Die Wachstum verbuchenden Gruppen der Beta-Blocker (+2 %), Ulkustherapeutika (+3 %), topischen Antirheumatika (+5 %) und Schlaf- bzw. Beruhigungsmittel (+6 %) konnten den Rückgang innerhalb der führenden zehn Gruppen nicht kompensieren.


Lothar Klein


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