Baden-Württemberg

Gesundheitsleitbild: Vernetzung von Arzt und Apotheker

Berlin - 11.07.2014, 13:06 Uhr


Nicht nur die Apotheker geben sich ein Leitbild: In einem „Gesundheitsleitbild“ hat Baden-Württembergs Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) Grundsätze für die Weiterentwicklung der Landesgesundheitspolitik formuliert. Vor dem Hintergrund der Demografie und der Ausdünnung der ländlichen Regionen spielt darin insbesondere die intensivere Vernetzung und Kooperation der Heilberufe eine zentrale Rolle.

Es soll unter anderem Förderprogramme für die Niederlassung von Hausärzten geben. Ein weiterer Fokus liegt auf der Sicherung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung durch Apotheken. Um dies zu erreichen, sei „ein gutes Schnittstellenmanagement“ zwischen „Haus- und Fachärzten, Apothekerinnen und Apothekern und anderen Gesundheitsberufen“ erforderlich. Aufgeführt werden hier Pflegeberufe, Physiotherapeuten, Logopäden und Ergotherapeuten.

Als gemeinsame Ziele definiert sind die stärkere Ausrichtung des Gesundheitswesens am Patienten, eine engere Vernetzung der Akteure sowie eine bedeutendere Beteiligung der kommunalen Ebene. Diese Weiterentwicklung des Gesundheitssystems in den Handlungsfeldern Gesundheitsförderung und Prävention, medizinische Versorgung und Pflege beschreibt das Leitbild als gemeinsame Aufgabe aller Beteiligten. „Das Gesundheitsleitbild wird künftig in allen Gremien und Organisationen, die sich mit der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens beschäftigen, als Richtlinie dienen und den Rahmen für alle Gesundheitsdialoge auf Landes-, Kreis- und Gemeindeebene bilden“, so Ministerin Altpeter.

Das baden-württembergische Gesundheitssystem sehe sich angesichts des demografischen Wandels großen Herausforderungen gegenüber, etwa durch die Alterung der Gesellschaft, die damit einhergehende Zunahme chronischer Erkrankungen und die Begrenztheit finanzieller Mittel. Ministerin Altpeter zufolge steht das Gesundheitswesen aktuell noch gut da, aber „wir müssen heute schon überlegen, wie wir mit diesen Herausforderungen umgehen, damit das auch in Zukunft so bleibt“. Mit dem Gesundheitsleitbild liege nun ein klarer Orientierungsrahmen vor.

Als nächsten Schritt kündigte die Ministerin an, das Gesundheitsleitbild in die verschiedenen Fachgremien auf Landesebene – zum Beispiel den Sektorenübergreifenden Landesbeirat, den Landeskrankenhausausschuss, den Landespflegeausschuss und den Landesbeirat Geriatrie – einzuspeisen. Auf kommunaler Ebene sollen die kommunalen Gesundheitskonferenzen der Land- und Stadtkreise wesentlich dazu beitragen, kommunale Ziele im Sinne der Leitsätze festzulegen und die regionalen Versorgungsstrukturen entsprechend zu gestalten. „Mein Ziel ist es, dass alle Stadt- und Landkreise eine Gesundheitskonferenz einrichten, um vor Ort Lösungen für die Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu erarbeiten“, so die Ministerin.

Zum Gesundheitsleitbild für Baden-Württemberg gelangen Sie hier.


Lothar Klein


Das könnte Sie auch interessieren

Baden-Württemberg entwickelt Gesundheitsleitbild

Apotheker und Ärzte stärker vernetzen

Baden-Württemberg verankert Landesgesundheitskonferenz

Stimme für Apotheker

Gesundheitsleitbild Baden-Württemberg

Freiwilliger Orientierungsrahmen für die Zukunft

Koalitionsvertrag Baden-Württemberg

Grün-Rot bleibt in der Gesundheitspolitik vage

15 Jahre Kommunale Gesundheitskonferenzen in Nordrhein-Westfalen

„Was läuft bei dir?“

Niedersächsischer Apothekertag

Viel los in Stade

Niedersächsische Gesundheitsministerin plädiert für stärkere Beteiligung

Medikationsplan nicht ohne Apotheker