Drogen- und Suchtbericht 2014

Mortler: Drogen- und Suchtpolitik zeigt Erfolge

Berlin - 07.07.2014, 11:46 Uhr


Laut dem Drogen- und Suchtbericht 2014, der heute veröffentlicht wurde, ging der Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum unter Kindern und Jugendlichen in den letzten Jahren zurück. Das zeige, „dass wir in der Drogen- und Suchtpolitik richtig aufgestellt sind“, erklärte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU). Gleichwohl mahnte sie die Verankerung von Präventions- und Behandlungsangeboten im geplanten Präventionsgesetz an.

Bei den 12- bis 17-Jährigen ist der Tabakkonsum seit 2001 von 27,5 Prozent auf 12 Prozent in 2012 zurückgegangen. In dieser Zeit ist auch der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen von 17,9 Prozent auf 13,6 Prozent zurückgegangen. Der Cannabiskonsum war von 2001 mit 9,2 Prozent bis 2012 auf 4,6 Prozent ebenfalls deutlich rückläufig – ist aber im letzten Jahr auf 5,6 Prozent wieder leicht angestiegen. Nach einem jahrelangen Rückgang ist auch die Zahl der Drogentoten in 2013 wieder leicht auf 1002 Verstorbene angestiegen. „Dies zeigt, dass wir mit unseren Anstrengungen keinesfalls nachlassen dürfen, um erreichte Erfolge nicht zu gefährden“, betonte Mortler.

Eine Herausforderung bleibt der riskante Suchtmittelkonsum, wie das Rauschtrinken unter jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 29 Jahren. Er liege nach Daten des Robert Koch-Instituts bei Frauen bei 36 Prozent und bei Männern bei 54 Prozent, berichtet die Drogenbeauftragte. Zu den riskanten Verhaltensweisen unter einzelnen Konsumentengruppen zählten auch problematische Konsummuster wie der Mischkonsum und der Konsum von neuen psychoaktiven Substanzen. Ihre Inhaltsstoffe seien oft unbekannt und deren gesundheitliche Gefahren würden von den Konsumenten deutlich unterschätzt.

Bei den synthetischen Substanzen verweist Mortler auf die Problematik der zunehmenden Verbreitung von Crystal Meth. Zwar sei der Konsum noch nicht bundesweit verbreitet, doch gebe es Hinweise auf eine Ausweitung. Deutschland und Tschechien werden die Zusammenarbeit auf dem Gebiet und in den betroffenen Bundesländern intensivieren und Hilfsangebote verstärken, kündigte Mortler an. „Wir müssen die Entwicklung sehr aufmerksam beobachten und wachsam sein. Es ist nun die Aufgabe, gemeinsame Schritte im weiteren Vorgehen festzulegen.“ Dazu zählten zielgerichtete Maßnahmen und neue Ansätze in der Prävention in den betroffenen Gebieten.

Den vollständigen Drogen- und Suchtbericht 2014 der Bundesregierung finden Sie auf der Internetseite www.drogenbeauftragte.de. Aktuelle Daten zu Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit in Deutschland finden sich darin nicht. Hier verweist der Bericht auf den Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) aus dem Jahr 2012, demzufolge die Zahl der Medikamentenabhängigen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist: In Deutschland sind danach hochgerechnet rund 2,31 Millionen Menschen zwischen 18 und 64 Jahren abhängig von Schmerz-, Schlaf- oder Beruhigungsmitteln.


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