Arzneimittelfälschungen

Diebstahl in Italien ruft Ermittlungsbehörden auf den Plan

Berlin - 12.06.2014, 11:13 Uhr


Die illegal eingeführten Medikamente aus Italien rufen jetzt die deutschen Ermittlungsbehörden auf den Plan. Eine nicht näher genannte Staatsanwaltschaft ermittelt bereits, bestätigte eine Sprecherin des Bundeskriminalamts. Die „Stuttgarter Nachrichten“ berichten außerdem, dass „mehr als 60 Wirkstoffe“ betroffen sein könnten.

Nach bisherigen Meldungen sind sechs Präparate (Herceptin®, Alimta®, Humatrope®, Remicade®, Mabthera® und Avastin®) vom Diebstahl betroffen. Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ haben die zuständigen deutschen Institute allerdings Hinweise darauf, dass insgesamt „mehr als 60 Wirkstoffe“ betroffen sein könnten. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sei aus Italien bestätigt worden, dass weitere gestohlene Mittel in die Handelsketten eingeschleust wurden, berichtet die Zeitung. „Uns fehlen aber noch Chargennummern für den Rückruf“, wird eine Sprecherin zitiert.

Italienische Behörden führen Diebstahl und Verkauf der Medikamente auf organisierte Arzneimittel-Kriminalität zurück, berichtet die Zeitung weiter. Die Präparate stammten aus italienischen Kliniken, aus denen sie in großen Mengen gestohlen wurden. Illegale Firmen hätten sie im europäischen Ausland vertrieben. „Die italienischen und die deutschen Strafverfolgungsbehörden ermitteln deshalb mit Hochdruck, das Bundeskriminalamt und Europol sind eingeschaltet“, sagte die baden-württembergische Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) den „Stuttgarter Nachrichten“.


DAZ.online