Apotheker-Honorierung

Hennrich: „Keine Erhöhung des Fixums“

Berlin - 07.05.2014, 16:45 Uhr


Michael Hennrich (CDU) macht den Apothekern wenig Hoffnung auf eine Erhöhung des Fixhonorars. Er sehe keine große Chance dafür, dass in dieser Legislaturperiode das Fixum erhöht werde, sagte er auf dem DAV-Wirtschaftsforum in Berlin. Gleichzeitig bekräftigte er das Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag, Nullretaxationen der Krankenkasse gesetzlich zu unterbinden.

Hennrich betonte, er halte es für unwahrscheinlich, dass die Honorierung der Apotheker in dieser Legislaturperiode erhöht werde. Auch für eine gesetzliche Regelung, dass das Honorar in festgelegten Abständen überprüft wird, sah er keinen Raum. In diesem Punkt herrschte Einigkeit mit der Opposition: Auch die Grüne Kordula Schulz-Asche sah hier keinen Handlungsbedarf. Sie empfahl den Apothekern, lieber über Strukturen als über Geld zu diskutieren. Am Ende sei das Vorhandensein eines verschreibenden Arztes wichtiger als ein paar Cent mehr Honorar.

Gesprächsbereitschaft signalisierte Hennrich bei der Finanzierung des Nacht- und Notdienstfonds. Sollten über die 16 Cent Zuschlag pro Packung tatsächlich nicht die zugesagten 120 Millionen Euro pro Jahr aufgebracht werden, werde man eine Anpassung prüfen. Auch einer Erhöhung von Rezepturzuschlag und Dokumentationsgebühren erteilte er zumindest keine Absage.

Klare Worte fand Hennrich zu den Nullretaxationen der Krankenkassen, die er als „teilweise gnadenlos“ bezeichnete. Das Verhalten der Kassen sei ein Ärgernis. Er sei, wie viele Kollegen in Berlin, davon ausgegangen, dass die Selbstverwaltung dieses Problem selbst löse. Womit allerdings niemand gerechnet habe, sei das Urteil des Bundessozialgerichts, dass die Retaxationen auf Null als rechtmäßig bezeichnet. Im Übrigen sei das Problem der Nullabsetzung nicht nur eines der Apotheker, es betreffe alle Leistungserbringer. Deswegen habe es auch Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden. Die Apotheker könnten sich sicher sein, dass es noch in dieser Legislaturperiode einen Vorstoß der Koalition gebe. Hennrich: „Vielleicht sogar noch in diesem Jahr.“

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Dr. Benjamin Wessinger