Pharmaindustrie

Bayer startet gut ins neue Jahr

Berlin - 28.04.2014, 09:37 Uhr


Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat nach einem robusten Jahresstart seine Prognosen bekräftigt. „Für den weiteren Geschäftsverlauf in diesem Jahr sind wir zuversichtlich und bestätigen unseren Ausblick für 2014“, sagte Konzernchef Marijn Dekkers laut Mitteilung. Dabei stützt er sich auf zahlreiche neue Produkte insbesondere im Pharmageschäft und einen starken Saisonauftakt in Europa im Agrochemiegeschäft. Den erheblichen Gegenwind durch die Euro-Stärke machten die Leverkusener damit wett.

Im ersten Quartal legte der Umsatz um 2,8 Prozent auf 10,56 Milliarden Euro zu. Besonders stark waren die Zuwächse bei Pflanzenschutzmitteln und Saatgut sowie im Gesundheitsgeschäft. Auch das Kunststoffgeschäft wuchs nach der Schwäche der vergangenen Quartale. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten erhöhte sich um 11,6 Prozent auf 2,74 Milliarden Euro. Der Gewinn verbesserte sich noch deutlicher um 22,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.

Im Gesundheitsgeschäft (HealthCare) erhöhte sich der Umsatz im 1. Quartal um 2,9 Prozent auf 4,572 (4,443) Milliarden Euro. „Hierzu trugen unsere neueren Pharma-Produkte wesentlich bei“, sagte Dekkers. Überdurchschnittlich entwickelten sich die Umsätze in den Wachstumsmärkten. Das Pharma-Geschäft erzielte gegenüber einem schwächeren Vorjahresquartal ein starkes Wachstum. Der Umsatz stieg hier um 14,9 Prozent auf 2,782 Milliarden Euro. Zu dieser ausgezeichneten Entwicklung trugen insbesondere die neueren Produkte Xarelto™, Eylea™, Stivarga™, Xofigo™ und Adempas™ mit einem Umsatz von insgesamt 598 (244) Millionen Euro bei. Den größten Anteil hatte hier der Gerinnungshemmer Xarelto™, der inzwischen die Liste der umsatzstärksten Bayer-Pharmaprodukte anführt. Das Augenmedikament Eylea™ erzielte ebenfalls kräftige Steigerungen, auch die Krebsmedikamente Stivarga™ und Xofigo™ entwickelten sich erfreulich. Das Lungenhochdruckmittel Adempas™, das im 4. Quartal 2013 in den USA ausgeboten wurde, trug ebenfalls zum Umsatz bei.

Bei den etablierten Top-Produkten erzielte das Krebsmedikament Nexavar™ Zuwächse in allen Regionen und legte währungsbereinigt um 13,6 Prozent zu. Bei Aspirin™ Cardio zur Herzinfarktprävention stieg der Umsatz sogar um 19,2 Prozent, vor allem dank eines Nachfrageanstiegs in China. Die Umsatzrückgänge beim Blutgerinnungsmittel Kogenate™ (minus 5,7 Prozent) beruhten unter anderem auf einem starken Vorjahresquartal. Beim Multiple-Sklerose-Medikament Betaferon™/Betaseron™ gab der Umsatz um 21,5 Prozent nach, im Wesentlichen aufgrund erhöhten Wettbewerbs in den USA. Das Geschäft mit den oralen Kontrazeptiva YAZ™/Yasmin™/Yasminelle™ war vor allem durch Generikakonkurrenz belastet – hier sanken die Erlöse um 2,6 Prozent.

Der Umsatz des Segments Consumer Health lag im 1. Quartal 2014 mit 1,790 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Bei Consumer Care legten vor allem das Hautpflegemittel Bepanthen™/Bepanthol™ und das Nahrungsergänzungsmittel Supradyn™ zu (plus 21,9 bzw. plus 15,0 Prozent). In der Division Medical Care war das Diabetes-Care-Geschäft in den USA weiterhin durch Preisrückgänge belastet. So ging der Umsatz der Blutzucker-Messsysteme der Produktlinie Contour™ um 11,5 Prozent zurück. Der Umsatz mit Kontrastmitteln und Medizingeräten im Bereich Radiology & Interventional war leicht rückläufig. Das Geschäft mit Tierarzneimitteln (Animal Health) entwickelte sich hingegen erfreulich. Hier legten vor allem die Umsätze der Advantage™-Produktfamilie mit Floh-, Zecken- und Entwurmungsmitteln zu (plus 10,8 Prozent).

Nach dem sehr erfreulichen 1. Quartal bestätigt Bayer den Ende Februar gegebenen Ausblick für 2014. Für das Gesamtjahr plant Bayer einen Umsatzanstieg von etwa 5 Prozent. Unter Berücksichtigung eines erwarteten negativen Währungseffekts gegenüber dem Vorjahr von etwa 2 Prozent ergibt sich ein Konzernumsatz von ca. 41 bis 42 Milliarden Euro. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen ist eine Steigerung im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich geplant. 


Lothar Klein


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