AKWL und AK Nordrhein

Positive Ergebnisse bei Kammer-Testkäufen

Berlin - 25.04.2014, 09:02 Uhr


Die Beratungsqualität in Apotheken wird nicht nur von Verbrauchermagazinen oder in Fernsehsendungen getestet – viele Apothekerkammern führen ebenfalls unangekündigte Beratungschecks durch. Damit soll die Beratungsqualität untersucht und gegebenenfalls verbessert werden. Der kollegiale Gedanke stehe hier klar im Vordergrund, erklärt Michael Schmitz, Geschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe.

In den Kammerbezirken werden Testkäufe sehr differenziert gehandhabt: Einige Kammern verzichten auf unangekündigte Testkäufe – unter anderem Brandenburg, Berlin und Hamburg –, andere führen sie durch. Dazu orientieren sie sich überwiegend an den von der Bundesapothekerkammer (BAK) ausgearbeiteten Szenarien. Die Tester sind meist geschulte Apotheker. In einigen Kammerbezirken  werden dagegen Laien instruiert. Die Anzahl getesteter Apotheken variiert je nach Bezirk zwischen 200 (etwa in Mecklenburg-Vorpommern) und 1000 pro Jahr.

Die AKWL beispielsweise führt im Jahr rund 1000 Testkäufe durch, sodass jede Apotheke in Westfalen-Lippe im Schnitt alle zwei Jahre getestet wird, berichtet Schmitz. Durch geschulte Apotheker wird mit den BAK-Testkauf-Szenarien getestet. Die Ergebnisse der Testkäufe zwischen Januar und Oktober 2013 zeigten, dass knapp 67 Prozent der Beratungen „umfassend“ oder „angemessen“ waren. Etwa 31 Prozent waren „verbesserungswürdig“ und gute zwei Prozent der getesteten Apotheken haben selbst auf Nachfrage „keine Beratung“ geboten. Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass die getesteten Apotheken auf einem guten Niveau seien, so Schmitz – dieses solle weiter verbessert werden.

Die AK Nordrhein führt etwa 700 Beratungschecks im Jahr durch, sodass in drei Jahren jede Apotheke einmal getestet wird. Dies geschieht durch geschulte Apotheker mit von der BAK ausgearbeiteten Szenarien. Derix macht ebenfalls deutlich, dass die Beratungschecks Impulse geben sollen, die Beratungsleistung zu überprüfen und zu verbessern. Die Beratung bei einer Symptompräsentation des Testers fällt in der Regel besser aus als die Beratungen bei einem Präparatewunsch, so Derix. Bei den Ergebnissen der Checks erlebe die Kammer „Licht und Schatten“, ersteres überwiege jedoch. Insgesamt gebe es eine positive Entwicklung – die Bedeutung der Beratungsleistung werde wahrgenommen und sei über die Jahre gestiegen, bilanziert Derix.


Annette Lüdecke