Polen

Wieder Korruptionsvorwürfe gegen GSK

Berlin - 16.04.2014, 16:31 Uhr


Erneut gibt es Korruptionsvorwürfe gegen das Pharmaunternehmen GlaxoSmithKline (GSK). In Polen sollen GSK-Mitarbeiter Medienberichten zufolge den Absatz von Arzneimitteln mit Bestechungsgeldern angekurbelt haben. Derzeit ermittele die Antikorruptionsbehörde CBA. Gegen dreizehn Personen sei Anklage erhoben. Zuvor kamen Korruptionsvorwürfe gegen GSK aus dem Irak und aus China.

Zu den Vorwürfen, die auch der Sender BBC aufgriff, äußerte sich das britische Unternehmen in einer Mitteilung. Darin räumt GSK ein, dass es im Jahr 2011 Kritik an einem Programm in der Region Lodz gab, das von 2010 bis 2012 durchgeführt wurde. Das Programm sei für Ärzte, andere medizinische Fachkräfte und Patienten angeboten worden. Diese seien darin trainiert worden, die richtige Diagnose bei Patienten mit Atemwegserkrankungen zu stellen. Für Patienten seien Gruppensitzungen angeboten worden. Durchgeführt hätten diese Schulungen Spezialisten aus dem Gesundheitswesen. Sie seien von GSK entsprechend dem Umfang ihrer Tätigkeit  sowie ihrer Kenntnisse und Erfahrung vergütet worden. Dieses Vorgehen sei auch mit den polnischen Gesundheitszentren abgestimmt gewesen, so GSK.

Nach Untersuchungen von GSK habe es allerdings Beweise für eine nicht regelkonforme Kommunikation durch einen einzelnen Mitarbeiter gegeben. Der Arbeitnehmer sei 2011 gerügt mit einer Disziplinarstrafe belegt worden. GSK betonte, in vollem Umfang mit der zentralen Antikorruptionsbehörde zu kooperieren.

GSK bezieht zudem Stellung zum generellen Verhältnis zwischen Pharma-Unternehmen und Gesundheitsberufen. Hier müsse modernisiert werden, räumt GSK ein. Die Interessen der Patienten müssten an erster Stelle stehen und jeder Hauch eines Interessenskonflikts unterbunden werden. Daher habe GSK bereits einiges geändert. So würden mittlerweile Studiendaten offengelegt. Ebenso sei die Vergütung von Außendienstmitarbeitern geändert worden. Zudem würden Angehörige der Gesundheitsberufe für Vorträge und die Teilnahme an medizinischen Konferenzen nicht mehr bezahlt, so das Unternehmen.


DAZ.online