PTA-Schulen in Hessen

HAV-Vize macht Finanzierungsvorschlag

Berlin - 15.04.2014, 13:59 Uhr


Auch in Hessen haben die PTA-Schulen zu kämpfen. Die finanzielle Förderung der Schulen durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) ist bereits ausgelaufen. Bald wird auch das Land kein Geld mehr bereitstellen. Das heißt, es wird teuer für die PTAs. Jedenfalls, wenn die Apotheken nicht selbst für die Ausbildung ihrer Fachkräfte aufkommen. Der stellvertretende Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbands (HAV), Hans Rudolf Diefenbach, hat auch schon eine Idee, wo er das hierfür nötige Geld einsparen will: Bei den ABDA-Mitgliedsbeiträgen.

Die Darmstädter Schule ist bereits geschlossen – nun ist auch die Zukunft der PTA-Schule in Kassel ungewiss. Die bestehenden Ausbildungsverträge – zu denen auch 35 neue Verträge für den Ausbildungsstart im September 2014 gehören – werden zwar weiterhin von der Landesregierung gefördert. Auch der Anteil des ESF wird vom Land Hessen mitgetragen. Allerdings hat der Träger der PTA-Schule, die Arbeitsförderungsgesellschaft im Landkreis Kassel (AGiL), nur eine statt wie bislang zwei Klassen genehmigt.

Und ab Herbst 2015 sieht es noch schlechter aus. Hat sich bis zur Anmeldephase keine finanzielle Unterstützung aufgetan, können keine neuen Schüler aufgenommen werden, sagt Schulleiter Reiner Heine. Die anderen drei PTA-Schulen in Hessen wollen seinen Angaben zufolge das Schulgeld erhöhen. Derzeit liege das Schulgeld in Marburg bei 395 Euro – in Kassel zahlen die Schüler zurzeit maximal 196 Euro im Monat.

Heine hat schon einige Versuche unternommen, die Finanzierung zu sichern. Bislang erfolglos. Auch an die Hessische Apothekerkammer hat er sich gewandt – aber die ist nicht zuständig. Der HAV hingegen erwägt laut Heine eine Satzungsänderung, sodass Zuschüsse an die Schulen möglich wären. Eine weitere Förderung durch das hessische Sozialministerium ist offenbar keine Option. Das Ministerium habe bei der Frage nach weiterführender Förderung abgewunken, so Heine.

HAV-Vize Diefenbach ist durchaus bereit, seinen Beitrag zu leisten, um den Berufsstand der PTA zu erhalten. Er will auf der nächsten ABDA-Mitgliederversammlung den Antrag stellen, die Mitgliedsbeiträge zu senken, sagte er DAZ.online. Mit dieser Einsparung sollten die PTA-Schulen finanziert werden – eine sinnvolle Anlage, findet Diefenbach.


Annette Luedecke/Kirsten Sucker-Sket


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