Sächsischer Apothekertag

Hausärzte mögen Armin nicht

Meißen - 05.04.2014, 14:31 Uhr


Sie finde es „sehr schade“, dass der Hausärzteverband der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen, kurz ARMIN genannt, noch immer zurückhaltend gegenübersteht, so Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbands bei der Eröffnung des Sächsischen Apothekertags in Meißen. Sie hofft darauf, dass der Widerstand durch Gespräche an der Basis gebrochen werden kann.

„Wir werden Zeit brauchen, das Projekt mit den Ärzten umsetzbar zu machen“, so die Verbandschefin. An den Inhalten von ARMIN selbst dürfte es ihrer Ansicht nach nicht liegen. Möglicherweise daran, dass Apothekern hier bestimmte Kompetenzen zugeteilt werden. Sie bat die Apothekerinnen und Apotheker, die mitmachen werden, auch vor Ort mit den Ärzten zu sprechen, um Vorbehalte abzubauen und deutlich zu machen, dass die Therapiehoheit beim Arzt bleibe.

Dass ARMIN auch bei Apothekerinnen und Apothekern noch nicht in vollem Umfang angekommen ist, zeigte eine Befragung der Zuhörer beim Sächsischen Apothekertag. Nur wenige wissen genau, was ARMIN überhaupt ist, wie es abläuft und umgesetzt werden soll. Monika Koch räumte ein, dass das Modell „erklärungsbedürftig“ ist. Man werde daher in den kommenden Wochen landesweit Informationsveranstaltungen dazu durchführen: „Wir werden es sehr gut vorbereiten. Die Ärzte werden ab Mai mit Informationen an die Basis gehen“, so Koch.

Von Seiten der Sächsischen Landesregierung wird ARMIN begrüßt, wie die  Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen der Landesregierung auf dem Apothekertag in Meißen zeigte. Karin Strempel (CDU), Dagmar Neukirch (SPD) und Anja Jonas (FDP) unterstrichen, dass die Apotheker damit auf dem richtigen Weg sind. Allerdings müsse man nun Ergebnisse abwarten, so Strempel, was ARMIN wirklich bringt.

Keine eindeutigen Aussagen machten die Politikerinnen allerdings, als Friedemann Schmidt, Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, den noch immer nicht geklärten Fortbestand des Pharmazeutischen Instituts in Leipzig ansprach. In den Fraktionen selbst besteht zum Teil keine Einigkeit darüber, wie man sich entscheiden werde. Strempel forderte daher dazu auf, die Apothekerinnen und Apotheker mögen doch selbst ihre Abgeordneten ansprechen und sie von der Notwendigkeit überzeugen, das Institut in Leipzig zu erhalten. Koch machte deutlich: „Solange diese Diskussion nicht beendet ist, sind wir nicht zufrieden. Wir fühlen uns von der Regierung nicht ernst genommen, wir werden dieses Thema bis zur Landtagswahl nicht ruhen lassen.


Peter Ditzel