Zwischen Ulkus und Kardiotoxizität

Risikofaktoren beachten!

Berlin - 29.03.2014, 14:02 Uhr


Nicht-steroidale Antirheumatika zählen zu den am häufigsten eingesetzten Arzneimitteln. Damit die erwünschte analgetische Wirkung zum Tragen kommt, sollte bei der Abgabe das Vorliegen von Risikofaktoren abgeklärt werden, wie Prof. Dr. Burkhard Hinz auf seinem Vortrag auf der Interpharm zeigte.

Denn die Wirkstoffe haben auch unerwünschte Wirkungen: Das durchschnittliche Risiko für klinisch bedeutende Ereignisse im oberen Gastrointestinal-Trakt unter NSAID-Therapie liege bei 3 bis 4,5%, so Hinz. Es sterben an den Folgen gastrointestinaler Komplikationen nach Einnahme von NSAIDs ohne gastroprotektive Maßnahmen in Deutschland jährlich ca. 2000 Menschen. Um zu gewährleisten, dass die Anwendung so sicher wie möglich gestaltet werden kann, sollte nach Risikofaktoren gefahndet werden. 

Hinz betonte, dass NSAID-induzierte gastroenterologische Komplikationen besonders im höheren Lebensalter (≥ 65 Jahre) auftreten. Auch Ulkusleiden oder Ulkuskomplikationen in der Anamnese gilt als ein Risikofaktor für NSAID-induzierte gastroenterologische Komplikationen, ebenso wie Gerinnungsstörungen oder Therapie mit Antikoagulanzien, Komedikation mit Acetylsalicylsäure, Clopidogrel, Glucocorticoiden oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern. Liegen ein bis zwei Risikofaktoren vor, so sei als Komedikation ein Protonenpumpeninhibitor oder die Gabe eines Coxibs indiziert. Generell sollte bei der Anwendung nicht-steroidaler Antirheumatika unbedingt die bekannte Regel eingehalten werden: so niedrig dosiert wie möglich und so kurz wie möglich.


Dr. Carolina Kusnick


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