ARMIN

Medikationsmanagement in fünf Schritten

Berlin - 27.03.2014, 14:32 Uhr


Als letzter aber zentraler Eckpfeiler soll ab Januar 2015 das Medikationsmanagement im Rahmen der Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen (ARMIN) an den Start gehen. Es startet mit der Einschreibung der Patienten und wird in fünf Schritten durchgeführt. „Im Medikationsmanagement verbessert das Dreierteam aus Patient, Arzt und Apotheker gemeinsam die Arzneimitteltherapie“, so Monika Koch, Vorsitzende des Sächsischen Apothekerverbandes, bei der Vorstellung von ARMIN.

Laut Koch erfasst der Apotheker zunächst die Gesamtmedikation des Patienten. Dazu befragt er den Patienten. Der Patient ist aufgefordert, alle seine Medikamente mit in die Apotheke zu bringen - vom Arzt verschriebene und seine Selbstmedikation. Dazu soll der Apotheker mithilfe eines Fragenkataloges die Kenntnisse des Patienten zu seinen Arzneimitteln sowie seine Einnahmegewohnheiten erheben. Neben diesen Informationen berücksichtige der Apotheker auch eventuelle vorliegende Informationen über eine Patientendatei in der Apotheke, so Koch.

Im zweiten Schritt soll der Apotheker die Gesamtmedikatiom in Hinblick auf die Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) pharmazeutisch prüfen. Daraus erstellt er einen vorläufigen Medikationsplan. Diese Ergebnisse des circa 90-minütigen Erstgesprächs dokumentiert der Apotheker und kommuniziert diese über die neue Software an den betreuenden Arzt. Dafür erhält der Apotheker ein Honorar von 94,50 Euro.

Im dritten Schritt führt der Arzt laut Koch auf dieser Basis eine medizinische AMTS-Prüfung durch und aktualisiert und vervollständigt - falls notwendig - den Medikationsplan. Der Arzt führt zudem ebenfalls ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten und stimmt alle Verordnungsentscheidungen mit dem Patienten ab. Dabei sollen Über-, Unter- oder  Fehlversorgungen abgestellt werden. Außerdem erhält der Patient weitere Informationen über seine Erkrankung und die erforderliche Therapie. Im Anschluss an das Gespräch überreicht der Arzt dem Patienten das sogenannte „ARMIN-Patiententagebuch“.

Im 4. Schritt komplettiert der Apotheker den Medikationsplan: Er ergänzt die aktuellen Handelsnamen der Arzneimittel und händigt dem Patienten den komplettierten Medikationsplan aus. Der 5. Schritt besteht danach in der kontinuierlichen Pflege des Medikationsplanes. Dazu soll es in jedem Folgequartal ein weiteres Patientengespräch geben, das mit 21 Euro honoriert wird. „Erst durch das Medikationsmanagement werden die wesentlichen Ziele von ARMIN erreicht“, so Monika Koch.  


Lothar Klein


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