Versandapotheken

Bilanz 2013: Mehr Absatz – weniger Umsatz

Berlin - 26.03.2014, 14:12 Uhr


Im Jahr 2013 haben die Versandapotheken zwar der Menge nach über Durchschnitt zugelegt. Der Umsatz aber entwickelte sich schwächer als der Gesamtmarkt. Das ergab eine aktuelle Auswertung von IMS Health.

Der Apotheken-Versandhandel mit Arznei- und Gesundheitsmitteln sowie Kosmetika und Medizinprodukten legte im Jahr 2013 danach mit einem Plus von 4,3 Prozent nach Menge leicht über Marktdurchschnitt (berechnet aus der gemittelten Nachfrage in der Vorortapotheke und dem Versandhandel, plus 3,6 Prozent) zu. Nach Umsatz zeigte sich zwischen Versandhandel und Offizinapotheken aber eine umgekehrte Entwicklung zum Absatz: Hier wurde über den telefonischen/elektronischen Bestellweg mit Plus 4,2 Prozent ein leicht unterdurchschnittliches Wachstum erzielt. Zum Vergleich: im Marktdurchschnitt ergab sich 2013 ein Plus von 5,5 Prozent, für die Offizinapotheken von plus 5,6 Prozent. 

Von den insgesamt knapp 1,9 Milliarden abgesetzten Packungen wurden 120 Millionen über  den Versandhandel distribuiert. Davon entfielen nahezu drei Viertel (74 Prozent) auf rezeptfreie Arzneimittel, gefolgt von Produkten aus dem Bereich Kosmetika und Körperpflege (13 Prozent), medizinischer Sachbedarf (z.B. Diagnostika wie Tests, aber auch Verbandsmittel u. ähnl., 5 Prozent) und Ernährung (2 Prozent). Diese Verteilung entspricht laut IMS Health exakt der des Vorjahres. Lediglich der Anteil rezeptpflichtiger (Rx) Medikamente lag mit fünf Prozent gegenüber 2012 um einen Prozentpunkt und gegenüber 2011 um zwei Prozentpunkte niedriger.

Abgesehen von dieser leicht rückläufigen Tendenz der Online-Order rezeptpflichtiger Arzneien zeigte sich bei den übrigen Produktbereichen Stabilität. Dass Rx-Präparate in 2013 weniger versendet wurden, dürfte laut IMS Health damit zu erklären sein, dass nach einem Gerichtsentscheid auf rezeptpflichtige Arzneimittel keine Boni mehr gewährt werden durften.

Von den insgesamt knapp 48 Milliarden Euro Apotheken-Umsatz (zu effektiven Verkaufspreisen) entfielen auf den Versandhandel drei Prozent oder rund 1,4 Milliarden Euro. Davon wurden 60 Prozent mit rezeptfreien Produkten erwirtschaftet. Gegenüber den beiden Vorjahren bedeutet das einen leichten Zugewinn beim Marktanteil (2012: 58 Prozent, 2011: 57 Prozent).  Demgegenüber schrumpfte die Bedeutung rezeptpflichtiger Präparate im Versand. Ihr Marktanteil sank von 27 Prozent im Jahr 2011 auf 24 Prozent in 2012 und liegt aktuell bei 22 Prozent. Bei den übrigen Produktbereichen zeigt sich weitgehend Stabilität.

Bei rezeptfreien Produkten zeigte sich 2013 in Versandhandel und Offizin mit gut sechs Prozent Umsatzsteigerung eine vergleichbare Entwicklung. Unterschiede zwischen dem Direktkauf  in der Vorortapotheke und dem elektronischen/telefonischen Bestellweg gab es bei einzelnen Produktkategorien. Beide Vertriebskanäle verzeichneten einen überdurchschnittlichen Zuwachs bei Erkältungsmitteln als Folge der zu Beginn des Jahres über mehrere Monate andauernden Erkältungswelle. Hier profitierte die Offizin sogar noch stärker als der Versandhandel, möglicherweise, weil sie akute Bedarfe schneller decken könne, so IMS Health. 


Lothar Klein


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