Axel Springer

Online-Apotheken: Futter für die Medien

Berlin - 10.03.2014, 11:29 Uhr


Verschiedene Zeitungen des Springer-Verlags beschäftigen sich derzeit mit Online-Apotheken: Die „Welt“ berichtet, dass deren Akzeptanz unter Kunden zwar wächst – Verbraucherschützer aber vor unseriösen Anbietern und „verheerenden Beratungsmängeln“ warnen. „Bild.de“ liefert „10 Fakten über den Medikamentenkauf im Internet“. Die Beratung sei „insgesamt ein Apothekenproblem, nicht nur eines der Versender“, verteidigt sich der Bundesverband Deutscher Versandapotheken.

Über 3000 der rund 21.000 Apotheken in Deutschland besitzen eine Versanderlaubnis, heißt es in einem aktuellen Artikel der „Welt“ – doch nur knapp ein Drittel davon verschicke tatsächlich Medikamente an Kunden. Rund 16 Millionen Kunden nutzten Versandapotheken einer Studie zufolge. „Bequem und günstig – das ist nach dem Geschmack vieler Bürger.“ Aber: „Verbraucherschützer warnen immer wieder, genau hinzusehen, um seriöse von unseriösen Anbietern zu unterscheiden. Das ist nicht immer leicht.“

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen habe etwa in einem Test von 50 größeren Versandapotheken festgestellt, dass „kaum ein Patient“ richtig beraten wurde. Bereits im letzten Jahr hatten die Verbraucherschützer bei Online-Apotheken eine große Menge an frei verkäuflichen Schlafmitteln geordert – mit erschütterndem Ergebnis: „Nur fünf von 50 Versandapotheken haben die Hürden gemeistert und der vermeintlichen Kundin die richtigen Fragen gestellt, einen Arztbesuch empfohlen und vor allem keine Packung des bestellten Mittels herausgegeben.“

Die Beratung sei „insgesamt ein Apothekenproblem, nicht nur eines der Versender“, betont indes die Geschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA), Kerstin Kilian, im Beitrag. Man habe sich aber mit den Verbraucherschützern an einen Tisch gesetzt, um Verbesserungen zu besprechen. „Wir sind mit einem Hausaufgabenpaket nach Hause gegangen, an dem wir jetzt arbeiten“ – etwa in Bezug auf Suchtwarnhinweise, Höchstabgaben und den Ausbau des kostenlosen Beratungsservices der Versandapotheken.

„Bild.de“ hat Online-Apotheken in seiner Serie „10 um 10 – Die Top Ten des Tages“ aufgegriffen: „Schlechter Service, minderwertige Produkte, Probleme bei der Bezahlung – das sind die Gründe, warum viele Kunden noch immer davor zurückschrecken, Medikamente im Internet zu bestellen.“ Obwohl das – meistens – Vorurteile seien, gebe es natürlich auch hier schwarze Schafe. Kritik äußerten Kunden häufig bei der Beratung, auch beigefügtes Infomaterial sei meist zu wenig aussagekräftig. Je nach Versandapotheke schwanke die Qualität der Auskünfte. Bild rät daher, darauf zu achten, „ob Sie eine seriöse Apotheke mit breitem Sortiment angeklickt haben – hier wird auch die Beratung zufriedenstellend sein“.

Hier gelangen Sie zum Beitrag auf „Welt.de“ bzw. zu den Top Ten des Tages auf „Bild.de“.


Juliane Ziegler