Masernausbruch auf Kreuzfahrtschiff

RKI: Impfschutz überprüfen!

Berlin - 04.03.2014, 10:04 Uhr


Masern gelten als eine der ansteckendsten Infektionskrankheiten überhaupt. Sie zu eliminieren ist ein globales Ziel aller WHO-Regionen. Auch in Deutschland soll es bis zum Jahr 2015 erreicht werden. Doch es gibt immer wieder Rückschläge. So kam es Ende Februar zu einem Masernausbruch auf einem Kreuzfahrtschiff, auf dem sich auch deutsche Passagiere befanden. Das Robert Koch-Institut (RKI) appelliert nun an alle potenziell Betroffenen, ihren Impfschutz zu überprüfen.

Wie das RKI bestätigt, sind auf einem Kreuzfahrtschiff laborbestätigte Masernfälle und circa 40 Verdachtsfälle aufgetreten. Die „Costa Pacifica“ hatte am 27. Februar von Palma de Mallorca über Barcelona kommend in Civitavecchia (Norditalien) angelegt und befindet sich inzwischen auf dem Weg nach Marseille. Erkrankt und möglicherweise angesteckt sind Mitglieder der Crew. Der wahrscheinlich erste Fall trat am 22. Februar auf.

Auch mehrere Hundert deutsche Passagiere sind oder waren laut RKI an Bord. Sie könnten sich besonders zwischen dem 17. und 27. Februar angesteckt haben. Die entsprechenden örtlichen Behörden hätten Maßnahmen eingeleitet, die Passagiere sollten nun aber auch so schnell wie möglich prüfen, ob sie über einen Schutz gegen die Masern verfügen, so das RKI.

Das RKI empfiehlt ferner, nach möglichem Kontakt zu einem Masernerkrankten und bei Auftreten von unspezifischen Symptomen, wie Fieber, Husten, Schnupfen oder einer Bindehautentzündung oder Hautausschlag zu Hause zu bleiben. Ein Arzt – bei einem schweren Krankheitsverlauf gegebenenfalls ein Krankenhaus – sollte zunächst telefonisch kontaktiert werden.

Das Institut weist darauf hin, dass eine Maserninfektion zu schwerwiegenden Komplikationen und in seltenen Fällen auch zu Todesfällen führen könne. Besonders problematisch seien die Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010 die Impfung für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, wenn sie nur einmal oder noch gar nicht gegen die Virusinfektion geimpft sind.

Für Deutschland wurden dem RKI im letzten Jahr 1.771 Masernfälle gemeldet. Mit dem Ziel, die Ausrottung der Masern und auch der Röteln weiter voranzutreiben, hat das Bundesgesundheitsministerium 2012 eine Nationale Verifizierungskommission eingerichtet. Diese ist beim RKI angesiedelt und hat die Aufgabe, diesen Eliminationsprozess zu begleiten und zu dokumentieren. Der erste Ergebnisbericht der Kommission ist auf der RKI-Website abrufbar.


Kirsten Sucker-Sket