Versorgungsforschung

BfArM startet AMTS-Projekt

Remagen - 13.02.2014, 09:46 Uhr


Arzneimitteltherapiesicherheit ist besonders bei älteren, multimorbiden Patienten ein großes Thema. Wissenschaftler des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wollen sich diesem nun in einem Versorgungsforschungsprojekt annehmen. Dabei setzen sie auf eine Zusammenarbeit mit Hausärzten, Klinischen Pharmakologen und Pharmakoökonomen.

Mitbeteiligt an dem Verbundprojekt sind Ärzte am Institut für Hausarztmedizin und am Klinischen Studienzentrum des Universitätsklinikums Bonn sowie der Lehrstuhl für Gesundheitsmanagement der Universität Erlangen-Nürnberg. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördere es mit über 750.000 Euro, teilte das BfArM mit.

Die Studie soll untersuchen, welchen Nutzen individualisierte Strategien in der Arzneimitteltherapie haben können, das heißt, ob eine individuell für einen Patienten erstellte Risikoeinschätzung besser ist als eine generelle Risikoinformation. Konkret soll über einen Zeitraum von neun Monaten beobachtet werden, inwieweit das Wissen um ein bestimmtes Risiko Auswirkungen auf die Häufigkeit von Arztbesuchen, Krankenhauseinweisungen, Medikationsänderungen und die Lebensqualität des Patienten hat. Ziel des Projektes ist es, neue Strategien für eine verbesserte Risikoaufklärung von Patienten mit hohem Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu entwickeln.

Die Leiterin des neuen Forschungsbereichs im BfArM und Koordinatorin des Projektes „IDrug“ Prof. Julia Stingl hierzu: „Hohes Alter, viele Medikamente gleichzeitig oder auch mehrere Erkrankungen – bei diesen Patienten und ihren Ärzten wollen wir das Bewusstsein für die Risiken von Arzneimitteln schärfen und unerwünschte Arzneimittelwirkungen minimieren. Auf diese Weise kann das BfArM mit eigener unabhängiger Forschung einen weiteren wichtigen Beitrag für die Sicherheit im Verkehr befindlicher Arzneimittel leisten.“


Dr. Helga Blasius


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