Nordrhein-Westfalen

Mit Gesundheits-Abi perfekt aufs Studium vorbereitet

Berlin - 04.02.2014, 14:53 Uhr


In Nordrhein-Westfalen bieten bereits einige Berufskollegs ein sogenanntes „Gesundheits-Abitur“ an. Dabei werden naturwissenschaftliche Grundlagen und Fertigkeiten vermittelt, die auch im Pharmaziestudium von Bedeutung sind. Mit dieser Ausrichtung soll gesundheitsaffinen Schülern grundlegendes Fachwissen vermittelt und der Einstieg in den Wunschberuf erleichtert werden.

Eines der Berufskollegs, die diese noch recht neue Spezialisierung anbieten, ist das Käthe-Kollwitz-Berufskolleg in Remscheid. Innerhalb von drei Jahren sollen die Schüler hier sowohl die allgemeine Hochschulreife als auch berufliche Kenntnisse erwerben. Neben einem selbst gewählten gesundheitlichen Schwerpunkt werden die Leistungskurse Biologie und Gesundheit sowie der Grundkurs Biochemie verpflichtend angeboten, erläuterte Schulleiter Michael Hamacher gegenüber DAZ.online.

In verschiedenen Fächern beschäftigen sich die Schüler mit den anatomisch-physiologischen Vorgängen des Körpers, sowie Ursachen, Verlauf, Prävention und Therapie von Erkrankungen. Auch die Pflege und Rehabilitation von kranken Menschen wird thematisiert, ebenso das System des Gesundheitswesens. In medizinischen, wissenschaftlichen oder öffentlichen Einrichtungen werden zudem zwei 14-tägige Praktika absolviert. Für pharmazieinteressierte Schüler bieten sich Praktika in der Apotheke oder der pharmazeutischen Industrie an.

Ab dem 7. Februar können sich alle Schüler, die die Berechtigung zur gymnasialen Oberstufe haben und sich für einen Beruf  in der Gesundheitsbranche interessieren, anmelden. Schüler, die an ein Pharmazie-, Biologie- oder Medizinstudium denken, sind hier gut aufgehoben. Hamacher rechnet mit großem Andrang: Zum einen ergab eine interne Evaluation, dass das Interesse groß ist, zum anderen meldete ein anderes Berufskolleg in NRW, das bereits ein halbes Jahr das Gesundheits-Abi anbietet, hohe Anmeldezahlen.

Wenn das Pilotprojekt gut anläuft, sollen statt einer Klasse mit maximal 30 Schülern in den folgenden Jahrgängen mehrere Klassen gebildet werden. Das hätte laut Hamacher auch den Vorteil, dass mehrere Wahlschwerpunkte in der schulischen Ausbildung angeboten werden könnten.


Annette Lüdecke