Wenn’s juckt und brennt...

Warentest gibt Tipps bei Hautproblemen

Berlin - 30.01.2014, 15:57 Uhr


Was tun, wenn die Haut juckt und brennt? Was hilft wirklich gegen Akne und übermäßiges Schwitzen? Jedenfalls nicht immer das, was häufig gekauft wird, warnt Stiftung Warentest. Das Verbrauchermagazin erklärt, welche rezeptfreien Medikamente tatsächlich Linderung verschaffen sollen und welche natürlichen Alternativen es sonst gibt, wie Quarkkompressen, Kratzklötzchen und Iontophorese.

„Viel verkauft, aber wenig geeignet“ sind laut Warentest das Brand- und Wundgel Medice (Benzethoniumchlorid, Harnstoff, Polidocanol und andere – kann Allergien auslösen), Pyolysin-Salbe (Pyolysin, Zinkoxid, Salizylsäure – keine sinnvolle Wirkstoffkombination), Fenistil Gel und Systral Creme (Dimetindenmaleat bzw. Chlorphenoxaminhydrochlorid – können ebenfalls Allergien auslösen), Aknefug Liquid 1 % Lösung (Salizylsäure – zu gering konzentriert), Aknichthol Creme (Natriumbituminosulfonat – kann zu Hautirritationen führen), Antihydral Salbe (Methenamin – wirkt im Tierversuch in sehr hoher Dosierung krebsfördernd) und Salvysat Bürger Tropfen (Salbei, 22% Alkohol – zu hochprozentig).

Stattdessen empfehlen die Tester zur Wundpflege Präparate mit Povidon-Jod (Sepso J Lösung) oder Salben und Cremes mit Zinkoxid oder Dexpanthenol (Zinksalbe Dialon, Panthenol Heumann-Creme, Panthenol Wund- und Heilcreme Jenapharm). Gegen Juckreiz, Ekzeme und Sonnenbrand sollen Hydrokortison (Hydrocutan Creme 0,25%) und bei mittelschwerer Akne Benzoylperoxid-Präparate (Aknefug oxid mild 3% bzw. 5% Gel) helfen. Geeignete Fertigarzneimittel gegen übermäßiges Schwitzen gibt es laut Warentest nicht. Allerdings seien in Apotheken hochkonzentrierte Aluminiumsalzlösungen als Rezeptur erhältlich, erklären die Tester – die könnten Schweißausbrüche mindern.

Unabhängig von Medikamenten verweist das Verbrauchermagazin darauf, dass kleine Wunden meist von selbst heilen und sich gereizte Haut mit feuchtkalten Umschlägen, Sonnenbrand wiederum mit Joghurt- oder Quarkkompressen beruhigen lässt. Ein weiterer Tipp: Den Juckreiz umleiten, durch Kneifen oder Drücken in der Nähe des Ausschlags. Bei sehr starkem Juckreiz von Kindern könne auch ein „Kratzklötzchen“ Erleichterung bringen – das lenke ab. Und als Alternative zur hochkonzentrierten Aluminiumsalzlösung bei übermäßigen Schweißhänden und -füßen raten die Tester zur Leitungswasser-Iontophorese, bei der Hände und Füße auf eine im Wasserbad befindlichen Metallplatte, die an einen schwachen Gleichstrom angeschlossen ist, gelegt werden.


Juliane Ziegler


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