Öko-Test

Gute Noten für Antiallergika zum Einnehmen

Berlin - 24.01.2014, 17:26 Uhr


Das Verbrauchermagazin Öko-Test nimmt in seiner aktuellen Februar-Ausgabe 68 rezeptfreie Antiallergika unter die Lupe. Unter den 36 Mitteln zum Einnehmen schneiden 26 mit „sehr gut“, weitere fünf mit „gut“ ab. Bei den Nasensprays und Augentropfen fällt die pharmakologische Bewertung der Wirkstoffe zwar ebenfalls durchweg „sehr gut“ aus – doch Öko-Test stört sich an problematischen Konservierungsmitteln. Ein Viertel der Flüssigpräparate fällen daher als „ungenügend“ durch.

Sobald Wasser im Spiel ist, finden Keime gute Voraussetzungen, sich zu vermehren. Deshalb werden flüssige Allergiemittel auch mit Konservierungsstoffen vor Keimbefall geschützt. Doch in den meisten untersuchten Nasensprays und Augentropfen finden sich Konservierungsstoffe, die laut Öko-Test für solche Medikamente nicht akzeptabel sind. Dazu gehört etwa Benzalkoniumchlorid. Der Stoff reize die Schleimhäute und wirke selbst allergisierend, beklagt das Magazin. Mit diesem Zusatz erhielten die getesteten Mittel bestenfalls ein ausreichend. Weitere problematische Hilfsstoffe, die zu einer Abwertung führten, sind PEG/PEG-Derivate und Natriumedetat. Von den elf getesteten Nasensprays erhielten fünf ein „gut“ – sie enthalten als Hilfsstoff lediglich Natriumedetat. Von den 21 Augentropfen kommen fünf ohne problematische Zusätze aus und schnitten mit „sehr gut“ ab. Drei wurden mit „gut“ bewertet.

Deutlich besser fällt der Test der Allergiemittel zum Einnehmen aus. Mit Cetirizin oder Loratidin als Wirkstoffen fiel die pharmakologische Bewertung durchweg „sehr gut“ aus. In den fünf „guten“ Arzneimitteln führte der Konservierungsstoff Propyparaben zur leichten Abwertung. Medikamente mit den Wirkstoffen Dimetinden und Clemastin überzeugten die Tester weniger – sie seien „überholt, da sie ins Gehirn vordringen, müde machen, Herzschlag und Atemfrequenz beeinflussen“. Dies trifft gleich vier Produkte von Novartis – für Öko-Test völlig unverständlich, dass der Pharmariese noch auf diese Antihistaminika der ersten Generation setzt. Das einzige „mangelhaft“ fuhr sich ein Produkt mit Pseudoephedrin ein.

Generell, so Öko-Test, seien die Arzneimittel aus der Apotheke hilfreich – aber keine Dauerlösung. Wichtig sei eine sorgfältige Abklärung durch einen Arzt. Nur mit einer maßgeschneiderten Immuntherapie lasse sich die Allergie wirksam bekämpfen.


Kirsten Sucker-Sket