Brandenburg

Staatssekretärin besucht Landapotheke

Senzig - 02.12.2013, 09:21 Uhr


Almuth Hartwig-Tiedt, Gesundheits-Staatssekretärin in Brandenburg, hat sich letzten Freitag einen Einblick in die Arbeit einer Landapotheke verschafft. Auf Einladung der Apothekerkammer und des Apothekerverbandes Brandenburg besuchte sie die Jasmin-Apotheke in Senzig.

Kammerpräsident Jens Dobbert und Verbandsvorsitzende Dr. Andrea Lorenz hatten schon im vergangenen Jahr sowohl die Brandenburgische Gesundheitsministerin Anita Tack als auch die Staatssekretärin (beide Die Linke) eingeladen. Sie wollten den Politikerinnen zeigen, wie es wirklich in einer Apotheke aussieht, welche Arbeiten anfallen und welche Sorgen und Nöte speziell Landapotheken haben. Hartwig-Tiedt nahm die Einladung nun wahr. Am 29. November besuchte sie die Apothekerin Dr. Renate Jährling und ihre Mitarbeiter in der Senziger Jasmin-Apotheke. Auch Kammerpräsident Dobbert kam zu diesem Anlass in den Ort im Südwesten von Berlin.

Wie die Landesapothekerkammer mitteilte, bekam Hartwig-Tiedt eine Apothekenführung. Dabei habe sich die Staatssekretärin positiv überrascht gezeigt, dass eine Beratungsecke existiert und diese von den Patienten auch gut angenommen wird. Die Staatssekretärin informierte sich überdies, wie Rezepturen hergestellt werden. Zu zeigen, welchen Aufwand diese verursachen – schon bevor überhaupt mit der Herstellung begonnen werden kann, aber auch angesichts der umfangreichen Dokumentationspflichten – dürfte den Brandenburgern besonders am Herzen gelegen haben. Die Apothekerkammer ist schließlich eine hartnäckige Kritikerin der neuen Vorgaben der Apothekenbetriebsordnung zu Rezeptur und Defektur. Sie beklagt zu viel Bürokratie, die auch nicht durch spürbare Qualitätsverbesserungen aufgewogen wird. Dobbert erläuterte der Staatssekretärin überdies, wie sich ein Rezepturpreis zusammensetzt: Krankenkassen und Staat partizipieren zwar – aber beim Apotheker bleibe nicht viel hängen. Offenbar nahm auch Hartwig-Tiedt die Herstellung von Rezepturen als sehr aufwändig wahr und fragte nach Lösungsmöglichkeiten.

Weitere Themen waren Rabattverträge, Lieferschwierigkeiten, die Erfüllung der Reimportquote. Auch das Thema Schmerzpumpen konnte angesprochen werden – für die Brandenburger Apotheker ein weiterer „kritischer Punkt“ der Apothekenbetriebsordnung. Nach den heutigen Vorgaben der Verordnung können „normale“ öffentliche Apotheken, die nicht die strengen Voraussetzungen für die Parenteralia-Herstellung erfüllen, keine Schmerzpumpen mehr befüllen.

Hartwig-Tiedt sagte zu, ein Gespräch mit dem Landesamt zu führen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Der Bedeutung von Landapotheken ist sich die Staatssekretärin jedenfalls bewusst: Sie hätten „eine wichtige Funktion in der Gesundheits­versorgung“, erklärte sie. „Patientinnen und Patienten vor Ort sind auf sie angewiesen, insbesondere was Beratung und guten Service angeht“.


Kirsten Sucker-Sket/LAKBB


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