„Fight the fakes“

Kampagne gegen Arzneimittelfälschungen

Berlin - 26.11.2013, 16:06 Uhr


Gefälschte Arzneimittel stellen ein zunehmendes Risiko dar. Um auf die Gefahren aufmerksam zu machen, haben sich zehn internationale Gesundheitsorganisationen zusammengetan und die Kampagne „Fight the fakes“ ins Leben gerufen. Organisationen und Einzelpersonen sind dazu eingeladen, sich unter der Leitung der Weltgesundheitsorganisation ebenfalls zu beteiligen und bei der Aufklärung mitzuwirken.

Patienten glauben, authentische Arzneimittel zu erhalten – haben es aber in Wahrheit mit potenziell gefährlichen Produkten zu tun, erklären die Organisationen in einer Mitteilung. Das habe zur Folge, dass sich Resistenzen gegen echte Arzneimittel erhöhen. Zudem könnten gefälschte Arzneimittel weitere Erkrankungen, Behinderungen oder gar den Tod nach sich ziehen. Auf www.fightthefakes.org wird daher über die Gefahren gefälschter Arzneimittel aufgeklärt. Die Seite soll außerdem als Austauschplattform von Erfahrungsberichten dienen.

„Arzneimittelfälschungen gehören zu den größten Bedrohungen der weltweiten öffentlichen Gesundheit“, betont Dr. Stephen Opuni, Geschäftsführer der ghanaischen Lebens- und Arzneimittelbehörde. Weltweit gebe es geld- und profitgierige Menschen, denen die Folgen für die öffentliche Gesundheit egal seien. Sein Aufruf: „Wir alle müssen gemeinsam gegen dieses globale Problem vorgehen, und sobald wir dazu in der Lage sind, werden wir weltweit große Fortschritte bei der Bekämpfung gefälschter Arzneimittel machen.“

Aus nahezu allen Regionen der Welt werden bereits Arzneimittelfälschungen gemeldet. Schätzungen zufolge sollen durchschnittlich rund zehn Prozent der verfügbaren Arzneimittel Fälschungen sein, in einigen Regionen Asiens, Afrikas und Lateinamerikas bis zu 30 Prozent – im Internet nahezu 50 Prozent. Öffentliche Aufklärungsarbeit und koordinierte Maßnahmen vonseiten aller Akteure, die an der Herstellung und am Vertrieb von Arzneimitteln beteiligt sind, seien daher von entscheidender Bedeutung, um dem Problem, über das bislang nur unzureichend berichtet wurde, entgegenzuwirken, erklären die Initiatoren.


Juliane Ziegler