Koalitionsverhandlungen

VdPP: SPD soll PiDaNa thematisieren

Berlin - 18.11.2013, 09:17 Uhr


In Sachen Rezeptfreiheit der Pille danach sollte die SPD Nägel mit Köpfen machen, fordert der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP): Im Bundesrat konnte die Partei sich mit ihrer Forderung, Levonorgestrel-haltige Arzneimittel aus der Verschreibungspflicht zu entlassen, bereits durchsetzen – jetzt solle sie dieser Forderung Taten folgen lassen und ihre Position auch in die laufenden Koalitionsverhandlungen einbringen, fordert der Verein.

In einer Mittelung begrüßt der Verein den Beschluss des Bundesrats, die Verschreibungspflicht für die PiDaNa aufzuheben. Die Möglichkeit von Frauen, selbst über den Zeitpunkt einer Schwangerschaft zu entscheiden, würde dadurch gestärkt. Schon vor zehn Jahren habe der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht die Rezeptfreiheit empfohlen. Zudem sei die Verfügbarkeit in der Selbstmedikation „außerordentlich gut begründet“ und werde durch praktische Erfahrungen in vielen Ländern und Studien der WHO bestätigt.

Auf lange Sicht sollte die Bundesregierung nach Meinung des Verbands ihre „Blockadehaltung“ aufgeben: Sie rechtfertige ihre Untätigkeit seit Jahren mit der fehlenden Bundesratsmehrheit – doch dieses Argument sei mit dem Bundesratsbeschluss hinfällig. „Die Bundesregierung ist am Zug mit der Vorlage der Änderung der Verschreibungsverordnung“, fordert der VdPP-Vorstand. Sie dürfe nicht länger den „durchsichtigen Argumenten“ der Frauenärzte und Kirchen folgen. „Ideologische Vorbehalte und die Bedienung von Klientelinteressen bei der Union dürfen nicht länger der Aufhebung der Verschreibungspflicht entgegenstehen.“


Juliane Ziegler


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