Rote Karte

Aufklärungsaktion gegen häusliche Gewalt

Berlin - 14.11.2013, 16:04 Uhr


Der Hessische Apothekerverband und die Landesarbeitsgemeinschaft Hessischer Frauenbüros haben heute unter dem Motto „Rote Karte gegen häusliche Gewalt“ eine Aufklärungsaktion gestartet. Die Kampagne soll darüber aufklären, welche Maßnahmen im Fall von häuslicher Gewalt ergriffen werden können.

Opfer von häuslicher Gewalt, aber auch Zeugen, wissen oft nicht, an wen sie sich wenden bzw. wie sie richtig reagieren können. Die Kampagne soll daher die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren und darüber informieren, welche Hilfsangebote es gibt. Neben einem Plakat wurde dafür die „Rote Karte gegen häusliche Gewalt“ entwickelt, die in den 1.550 hessischen Apotheken zur kostenlosen Mitnahme bereitliegt und konkrete Hilfestellung gibt, bei welchen Anlaufstellen Opfer und Zeugen Hilfe erhalten können.

In der Öffentlichkeit sei längst noch nicht ausreichend bekannt, dass es eine ganze Reihe von kompetenten Anlaufstellen und Hilfsangeboten für Betroffene gebe, betont Christa Winter, Sprecherin der LAG Hessischer Frauenbüros. „Dies wollen wir mit der gemeinsamen Aktion mit den Apothekern ändern.“ Hans Rudolf Diefenbach, stellvertretender HAV-Vorsitzender, ist sicher, dass die Apotheke als niedrigschwellige Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Gesundheit sehr gut geeignet sei, diese Informationen ‚an die Frau zu bringen‘. Dass von den rund 11.000 Apothekenmitarbeitern fast 90 Prozent Frauen seien, gebe der Maßnahme „einen zusätzlichen Faktor an Glaubwürdigkeit“.

Etwa jede vierte Frau in Deutschland wird laut der Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium, Petra Müller-Klepper, statistisch gesehen mindestens einmal in ihrem Leben Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Unter den Begriff „häusliche Gewalt“ werden verschiedene Formen von Gewalt gefasst, die zwischen Erwachsenen innerhalb einer Paarbeziehung stattfinden: von ständiger Kontrolle aus Eifersucht, über Erniedrigung, Isolation, sexuelle Nötigung bis hin zum Schlagen, Stoßen, Treten und Würgen. Müller-Klepper: „Ich danke dem Hessischen Apothekerverband und der LAG dafür, dass wir hier heute der häuslichen Gewalt die Rote Karte zeigen!“


Juliane Ziegler


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