Minderjährige Mütter

Ein gesundheitliches und sozialpolitisches Problem

Stuttgart - 10.11.2013, 07:00 Uhr


Zwei Millionen Mädchen unter 15 Jahren werden jedes Jahr schwanger, oft unfreiwillig und mit schweren Folgen für ihre Gesundheit und ihre persönliche Entwicklung. Der aktuelle Bericht einer UN-Organisation zum Stand der Weltbevölkerung kritisiert, dass viele Staaten zu wenig oder gar nichts unternehmen.

Der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) unterstützt die Realisierung des Aktionsprogramms, das die Weltbevölkerungskonferenz 1994 in Kairo beschlossen hatte. Bei dem Programm geht es vor allem um die sexuelle und reproduktive Gesundheit und die diesbezüglichen persönlichen Rechte. Von den in Kairo angeprangerten Missständen sind Frauen generell erheblich stärker betroffen als Männer.

Jedes Jahr veröffentlicht die UNFPA in der Serie „State of World Population“ einen Bericht mit einem Schwerpunktthema. Im soeben publizierten Jahresbericht geht es um Schwangere, die unter 18 Jahre alt sind: weltweit etwa 7,3 Millionen pro Jahr. Von ihnen sind zwar 90% verheiratet, dies ist jedoch kein Grund, das Problem zu verharmlosen, im Gegenteil: Manche Mädchen werden schon vor der Pubertät verheiratet, gehen dann nicht mehr zur Schule und werden nicht selten Opfer sexueller Gewalt.

Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren stehen gemäß den Menschenrechten unter einem besonderen Schutz – doch die Realität sieht in vielen Ländern anders aus. Die UNFPA erwartet sogar, dass die Anzahl der minderjährigen Schwangeren in den nächsten Jahren noch steigen wird. 

Quelle: United Nations Population Fund (UNFPA). State of World Population 2013: Motherhood in Childhood; www.unfpa.org/swp.


Dr. Wolfgang Caesar


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