Umstrittene Praxis: Antimykotika-Einsatz bei rotem Babypo

06.11.2013, 23:59 Uhr


Ein so alltägliches Leiden wie eine nicht-infektiöse Windeldermatitis mit Antimykotika zu bekämpfen, mutet ein wenig an wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen – ist aber leider weit verbreitet! Die sinnvolle Alternative: eine zinkoxidhaltige Wund- und Heilsalbe wie beispielsweise Mirfulan®.

Babyhaut ist empfindlich. Dementsprechend häufig tritt bei Säuglingen rote, entzündete Haut im Windelbereich auf: 65 % aller Babys sind mindestens einmal davon betroffen; bei 25 % kehrt die schmerzhafte Rötung mehrmals wieder. Windeldermatitis (Dermatitis ammoniacalis) ist nicht unbedingt ein Problem mangelnder Hygiene. Unter Okklusionsbedingungen haben es aggressive Zerfallsprodukte aus Urin- und Stuhlresten wie Ammoniak, Verdauungsenzyme sowie Allergene aus Nahrung und Wäsche besonders leicht, die Haut anzugreifen: Schnell bildet sich der rissige oder schuppige, papulöse oder erosive Ausschlag, der sich im Extremfall von der Genital- und Afterregion bis zu den Oberschenkeln und zum Unterbauch ausdehnen kann.

Zinksalbe – die erste Wahl

Doch selbst bei einem so drastisch anmutenden Szenario lässt sich Windeldermatitis effektiv mit einer Wund- und Heilsalbe wie beispielsweise Mirfulan® behandeln: Ihre bewährte Wirkformel mit Zinkoxid, Harnstoff und Lebertran schirmt das betroffene Hautareal ab, nimmt Wundflüssigkeit auf und fördert den Regenerationsprozess der Haut. So kann man einer Infektion durch Bakterien oder Pilze zuvorkommen, für die gereizte oder durch Reibung vorgeschädigte, wunde Haut besonders anfällig ist. Erst wenn es bereits zu einer Besiedelung durch Hefepilze gekommen ist, bietet der Einsatz einer Salbe mit Antimykotikum einen Mehrwert.

Vermeiden oder zumindest signifikant verringern lässt sich die Gefahr von Windeldermatitis, indem man folgendes beachtet:

  • Nach dem Urinieren oder Stuhlgang die Haut des Babys kurz mit klarem Wasser abbrausen und trockentupfen oder –föhnen.
  •  Möglichst wenig mit Seife waschen; stattdessen ein sanftes Öl verwenden.
  •  Viel Luft tut der Haut gut.
  •  Windeln nicht zu straff anlegen.
  •  Babykleidung ohne Weichspüler waschen.
  •  Saure und scharfe Speisen sollten sowohl stillende Mütter wie Babys vermeiden; gleiches gilt für zuckerhaltige Lebensmittel.

Fazit: Bestehen keine Anzeichen wie weißliche Schuppen oder gerötete Papeln und liegen keine begünstigenden Faktoren für eine Infektion mit Hefepilzen vor wie eine vorangegangene Antibiotika-Therapie, Durchfall oder Mundsoor, sollte als probates Mittel zunächst eher eine zinkhaltige Salbe wie z. B. Mirfulan® empfohlen werden.

http://www.recordati.de/mirfulan-salbe

Basisinformation für Fachkreise

Mirfulan®, Salbe

Wirkstoffe: 10 g Zinkoxid, 1 g Harnstoff. Zusammensetzung: 100 g Salbe enth.: 10 g Zinkoxid, 1 g Harnstoff. Sonst. Bestandt.: Lebertran (standard. auf 10000 I.E. Vit. A u. 2000 I.E. Vit D3 pro g Lebertran), Hamamelisrinde, Destillat mit Ethanol/Ethanol-Wasser (%-Angaben); weißes Vaselin, Wollwachsalkoholsalbe; dünnflüssiges Paraffin; Glycerolmonostearat 40-55; 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol-L(+)-6-0-Palmitoylascorbinsäure-Citronensäure-1H20-Glycerol-monostearat-Propylenglycol (10:5:2.5:5:27.5) (G/G); gerein. Wasser. Anwendungsgebiete: Abdeck.-protektive u. sekretbind. Behandl. v. nichtinfiz. akuten u. subakuten Hautschäden, mit Rötung, Juckreiz u. Schmerzen (z.B. Windeldermatitis). Zinkoxid: abdeckend-protektiv u. sekretbindend. Gegenanzeigen: Überempf. geg. Wollwachsalkohole od. and. Bestandt. Vorsichtsmaßn.: Butylhydroxytoluol u. der in Wollwachsalkoholsalbe enth. Cetylstearylalkohol können örtl. begrenzte Hautreiz. (z.B. Kontaktderm.), Reizungen der Augen u. Schleimhäute hervorrufen. Vor Anw. darauf achten, dass Wunde nicht infiz. Tritt trotz Behand. keine Besserung auf, Überprüf. ob zwischenzeitl. Infekt. im Wundgebiet aufgetret. u. entsprech. Behandl. nötig ist. Anwend. bei bestimm. Gebrauch u. Einhalt. d. Dosierungsanleit. in Schwang. u. Stillzeit. Großfl. Anwend. vermeiden. (max. 8 g Salbe tgl., Salbenstranglänge max. 10 cm). In d. Stillzeit großfl. Anwend. auf Brust vermeiden. Nebenwirkungen: In Einzelfällen: Lokale Unverträglichk.-/ Überempf.lichk.reak. wie Juckreiz, Nässen, Rötung, Austrockn., allerg. Kontaktreak. mögl. Leichtes Brennen nach Auftragen auf stark entzündl. Hautpartien. Apothekenpflichtig. Stand: Juni 2013. Recordati Pharma GmbH, Eberhard-Finckh-Str. 55, 89075 Ulm.


Stefan Rapp