Vereinte Nationen

Internationales Quecksilber-Abkommen verabschiedet

Tokio/Minamata - 10.10.2013, 08:48 Uhr


Ein internationales Abkommen zur Reduzierung der globalen Quecksilberemissionen ist am Donnerstag bei einer Konferenz im japanischen Minamata verabschiedet worden. Nach der „Minamata-Konvention“ der Vereinten Nationen ist es unter anderem ab 2020 grundsätzlich verboten, quecksilberhaltige Produkte wie diverse Batterien, Kosmetika, Thermometer oder bestimmte Leuchtmittel zu produzieren oder zu verkaufen.

Zudem dürfen Abfälle des hochgiftigen Schwermetalls nur unter strengen Auflagen gelagert und entsorgt werden. Die Konvention tritt mit der Ratifizierung durch den 50. der insgesamt rund 140 Vertragsstaaten in Kraft. Deutschland will mit zu den esten Unterzeichnern gehören. Laut Vertretern des UN-Umweltprogramms (UNEP) dürfte es schätzungsweise drei bis fünf Jahre dauern, bis 50 Staaten das Abkommen ratifiziert haben.

Der japanische Küstenort Minamata, der der Konvention ihren Namen gibt, hat eine tragische Quecksilber-Geschichte: Ein japanischer Chemiekonzern, der dort eine Acetaldehyd-Anlage unterhielt, leitete in den 1950er Jahren Methylquecksilber ins Meer. In der Folge kam es bei Menschen und Tieren zu starken Vergiftungserscheinungen, tausende Menschen starben. 


dpa