Demografischer Wandel

Apotheken erwarten erhöhten Beratungsbedarf

Berlin - 08.10.2013, 16:38 Uhr


Angesichts des demografischen Wandels wird die Apotheke für viele Menschen eine immer wichtigere Anlaufstelle. Dies bestätigen auch die Ergebnisse der September-Befragung für den Apotheken-Konjunkturindex APOkix. Die Mehrheit der befragten Apothekenleiter geht davon aus, dass die Rolle der Apotheke als soziale Anlaufstelle immer wichtiger wird und der Beratungsbedarf steigt.

Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung wächst kontinuierlich. Mit zunehmendem Alter der Patienten wächst auch der Beratungsbedarf: Knapp 90 Prozent der Befragten meinen daher, dass künftig mehr Ressourcen in der pharmazeutischen Beratung gebunden werden. Zudem werde eine enge Zusammenarbeit von Ärzten und Apothekern in einer alternden Gesellschaft immer wichtiger, um Fehler in der Arzneimitteltherapie zu vermeiden und den Therapierfolg zu verbessern (97%).

Im Hinblick auf die Versorgung sind fast 90 Prozent der Befragten der Meinung, dass die Bedeutung des Botendienstes als Serviceleistung der Apotheke zunehmen wird, da ältere Patienten zunehmend darauf angewiesen sind. Apothekenbusse und Versandapotheken können die Vor-Ort-Apotheke ihrer Ansicht nach aber nicht ersetzen (96%) – weil insbesondere für ältere Menschen eine Apotheke in Wohnortnähe wichtig ist.

Neben der Bewältigung des zunehmenden Beratungsbedarfs (16%) zählen für die befragten Apotheker die Optimierung des Medikationsmanagements (24%) und die Lösung des drohenden Fachkräfte- bzw. Personalmangels (20%) zu den größten Herausforderungen des demografischen Wandels, gefolgt von der inadäquaten Honorierung (9%). Trotz der erwarteten wachsenden Bedeutung der Apotheken als Lotse im Gesundheitswesen (knapp 90%) bewertet indes nur jeder Zweite die Alterung der Gesellschaft mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung seiner Apotheke als positiv.


Juliane Ziegler