Substitutionsausschlussliste

Diefenbach: Bahr soll für klare Verhältnisse sorgen

Berlin - 07.10.2013, 15:44 Uhr


Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt die Haltung des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) bei den Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband über die Substitutionsausschlussliste. Der stellvertretende Vorsitzende des HAV, Hans Rudolf Diefenbach, begrüßte ausdrücklich, „dass der DAV sich nicht auf die Machtspiele des GKV-Spitzenverbandes einlässt und sich von Bürokraten vorschreiben lässt, was für die Patienten sinnvoll ist.“

Nachdem sich DAV und GKV-Spitzenverband monatelang nicht über die Zusammenstellung der Liste einigen konnten, hatte letzte Woche die Schiedsstelle einen Vorschlag vorgelegt – dieser betraf vor allem die Kriterien zur Aufnahme eines Wirkstoffes. Der DAV stimmte dem Vorschlag zu, nicht aber der GKV-Spitzenverband. Nun hat die Schiedsstelle den Vertragspartnern nochmals zwei Monate eingeräumt, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu finden. Gelingt dies abermals nicht, wird ein neuer Termin für die Fortsetzung des Schiedsverfahrens festgesetzt.  

Beim HAV hat man kein Verständnis für die Verweigerungshaltung des GKV-Spitzenverbands: Der Öffentlichkeit und auch den betroffenen – teilweise schwerkranken – Versicherten müsse klargemacht werden, dass ihnen die Kassen hier eine optimale Arzneimitteltherapie verweigerten. Auch die Politik, die die besagte Liste parteiübergreifend seit Monaten fordert, dürfe sich das Verhalten des Spitzenverbandes nicht gefallen lassen. Diefenbach verweist darauf, dass Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr noch immer im Amt ist: „Es wäre ein Zeichen von Stärke, wenn er hier mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, einmal für klare Verhältnisse sorgen würde“.

Der HAV-Vize betonte zudem, dass auch heute schon ein Substitutionsausschluss möglich ist: „Wir Apothekerinnen und Apotheker sind die Fachleute für Arzneimittel und nicht die Kassenfunktionäre. Ich kann nur dazu auffordern, das Instrument der ‚pharmazeutischen Bedenken‘ immer dann einzusetzen, wenn wir erkennen, dass ein Austauscharzneimittel für den Patienten von Nachteil wäre“.


Kirsten Sucker-Sket


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