Viel zu bereden

Aus Sicht der „Protest-Apotheker“ (die bitte nicht so genannt werden wollen) war die Diskussion wahrscheinlich eher enttäuschend. Gelang es den wenigen ABDA-kritischen Kolleginnen und Kollegen, die nach Düsseldorf gekommen waren, doch nicht, „ihre“ Themen breit zu verhandeln. So nahm die vereinzelte Kritik am großen Vermögen der ABDA-Töchter, am „missverständlichen“ Kommunizieren Friedemann Schmidts mit den Medien und der Struktur der ABDA deutlich weniger Zeit in Anspruch als die Debatte über das neue Leitbild.

Leider verhinderte das Format einer unstrukturierten Diskussion, in der jeder jederzeit zu jedem Thema sprechen konnte, eine tiefergehende inhaltliche Debatte. So sprang man von der Frage, ob man die Zukunft des Apothekers eher in einer Lotsenfunktion oder in der Therapiebegleitung sehe, unvermittelt zu der Forderung, einen Sitz im Gemeinsamen Bundesausschuss für die Apotheker anzustreben.

So war aus der Diskussion vor allem mitzunehmen, dass sich die Apotheker nicht einig darüber sind, was das neue Leitbild beinhalten soll. Oder ob es überhaupt nötig ist. Es wird noch viel zu bereden sein bis zum nächsten Apothekertag in München.